Strache-Comeback weiter auf Eis
Trotz Verfahrenseinstellung: Die FPÖ-Sehnsucht nach Strache ist gering.
WIEN. Ebnet die Teileinstellung von Ermittlungen nach der Ibiza-Affäre durch die Justiz dem Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache den Weg zu der von ihm ersehnten Rückkehr in die Politik? Derzeit sieht es nicht danach aus. Die Partei ist weiter auf Distanz zu ihrem Ex-Chef.
Zwar sieht FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky mit der Entscheidung der Korruptionsstaatsanwaltschaft die zweite massive Entlastung innerhalb kurzer Zeit. Denn auch das eben erschienene Buch zur Ibiza-Affäre wird von Vilimsky – im Widerspruch zu den Autoren – als entlastend interpretiert.
Der designierte Parteichef Norbert Hofer wird aber offenbar weiterhin den Drahtseilakt hinlegen, Straches Rückkehrambitionen zu unterbinden, ohne die vielen Strache-Anhänger, deren Stimmen er am 29. September braucht, zu vergrämen. Wie Parteiinsider im SNGespräch andeuten, ist die Distanz zwischen Strache und der Parteispitze weiter groß. Straches Zukunft und sein mögliches Antreten bei der Wien-Wahl sei „derzeit das 822. Thema von der Priorität. Nur bei den Medien ist es das erste Thema“, grummelt ein Parteiinsider. Zudem liefen ja noch viele Verfahren und Ermittlungen nach dem Ibiza-Video, heißt es. Auch ein anderer FPÖler aus dem inneren Kreis deutet Distanz an: „Ich hab nicht einmal mehr eine Handynummer, weil das eine Handy haben sie ihm ja bei der Razzia weggenommen.“