Wartezeiten auf OP sind einsehbar
In Wien wird die Warteliste 3000 bis 4000 Mal pro Monat angeklickt.
Wartezeiten auf geplante Operationen sollten in Österreich kein Geheimnis sein. Per Gesetz sind die Krankenhäuser verpflichtet, entsprechende Listen im Internet zu veröffentlichen. Aus diesen soll auch hervorgehen, wie viele der wartenden Patientinnen und Patienten eine private Zusatzversicherung haben. Fast alle Bundesländer, bis auf Salzburg und Kärnten, veröffentlichen die notwendigen Informationen.
Aber was sind die Erfahrungen, die die Krankenanstalten mit diesen Listen gehabt haben?
Beim Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) werden, wie es das Gesetz vorschreibt, die Wartezeiten für Bandscheibenoperationen, Grauer-Star-Operationen, Hüfttotalendoprothesen und Knietotalendoprothesen veröffentlicht, und das pro Spital (siehe Faksimile). Dabei ist auch angeführt, wie viele Zusatzversicherte auf der Liste stehen.
Beim Krankenanstaltenverbund Wien heißt es, dass die Reaktionen der Patientinnen und Patienten auf die Liste gut seien. Pro Monat habe man etwa 3000 bis 4000 Zugriffe im Internet auf die Liste. Die Wartezeiten, die dort angegeben würden, seien aussagekräftig. Auf der Homepage ist auch vermerkt, warum die Wartezeiten zwischen den Spitälern des KAV unterschiedlich sein können. „Unterschiedliche Wartezeiten zwischen Spitälern ergeben sich auch aus den angebotenen Leistungen der Krankenhäuser. Es gibt Spitäler, die Eingriffe anbieten, die besonders oft nachgefragt werden. Genauso kann auch das Einzugsgebiet oder die Bekanntheit eines Spitals und seiner Schwerpunkte bei der Bevölkerung eine Rolle bei der Auslastung spielen.“Außerdem würden in dieser Wartezeit oft Therapien durchgeführt, die für eine Operation notwendig seien, etwa dass Blutzuckerwerte besser eingestellt sind.
Auch bei den Tirol Kliniken gibt es diese Listen. Die Erfahrungen: keine direkten vonseiten der Patientinnen und Patienten. Wie viele Besuche es auf der Seite gebe, wisse man im Moment allerdings nicht. Die Wartezeiten, die dort angegeben würden, seien sicher aussagekräftig. Wobei es natürlich Änderungen geben könne, wenn vermehrt akute Fälle behandelt würden. Aber es gebe immer auch die Möglichkeit, dass Personen einen Termin absagen und man vorgereiht werde. Dass Patienten mit Sonderklasse schneller operiert würden, sei sicher nicht der Fall. Im Gegenteil.
Bei den Tiroler Kliniken verweist man darauf, dass die Patienten durch die private Krankenversicherung auch die freie Arztwahl haben. Dann müsste sich die Operation oft nach dem Terminkalender des gewünschten Arztes richten und dadadurch könne es durchaus länger dauern, als in den Wartelisten angegeben sei.