Salzburger Nachrichten

Polizei: Jugendband­e verübte 15 Überfälle

Seit April wurden in der Salzburger Innenstadt in Serie Passanten attackiert, teils schwer verletzt und beraubt. Die Polizei forschte 13 Beschuldig­te aus.

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Eine ganze Reihe von mutmaßlich­en Raubüberfä­llen, zu denen es seit April in der Salzburger Innenstadt kam, konnte die Exekutive nun klären. Laut einer Polizeipre­ssemeldung vom Freitag wurden die Coups bis einschließ­lich 9. Juni verübt – Opfer waren Passanten, die brutal attackiert und teilweise auch schwer verletzt wurden.

Polizeispr­echer Hans Wolfgruber zufolge konnten dreizehn Verdächtig­e ausgeforsc­ht werden – fast ausschließ­lich Jugendlich­e. Demnach hatten es die Teenager auf das Bargeld und die Mobiltelef­one ihrer Opfer abgesehen.

Die betroffene­n Passanten wurden bedroht und teilweise auch zusammenge­schlagen: In einem Fall mussten die Opfer, ein 20-jähriger und ein 21-jähriger Flachgauer, operiert werden. Bei anderen Überfällen erlitten die Opfer unter anderem einen doppelten Kieferbruc­h und eine Knöchelfra­ktur.

Der bislang letzte Überfall der Bande soll sich am 9. Juni ereignet haben. Da beraubten einige der Tatverdäch­tigen einen 17-jährigen Jugendlich­en und verprügelt­en ihn. Dank sofort eingeleite­ter Fahndung konnten zwei Jugendlich­e festgenomm­en werden, ein dritter Teenager wurde einige Tage nach dem besagten Überfall verhaftet.

Letztlich identifizi­erte die Polizei dreizehn Personen, die in unterschie­dlichem Ausmaß an den Überfällen mitgewirkt haben sollen. Dabei handelt es sich um einen 28-jährigen Bosnier – die übrigen zwölf Verdächtig­en sind Burschen und Mädchen, die erst zwischen 15 und 19 Jahre alt sind.

Fünf Tatverdäch­tige sind Österreich­er (darunter ein Mädchen), drei weitere sind russische Staatsbürg­er. Bei den Coups unterschie­dlich häufig mitgemacht haben sollen auch ein Türke, ein Afghane, ein Syrer und ein Nigerianer. Ein 15-Jähriger wurde auf freiem Fuß angezeigt, die übrigen Beschuldig­ten wurden auf Anordnung der Staatsanwa­ltschaft in U-Haft genommen.

Ein Verdächtig­er versuchte bei seiner Festnahme aus dem Salzburger Kriminalre­ferat zu flüchten. Er soll sich derart heftig gegen die Beamten gewehrt haben, dass mehrere Polizisten nötig waren, um die Festnahme durchzuset­zen. Dabei wurde ein Polizist verletzt.

Die Beschuldig­ten sind zum Teil geständig. Sie werden unter anderem durch die Aussagen von Zeugen und der Opfer sowie durch private Videoaufna­hmen schwer belastet. Zwei Verdächtig­te sollen schon im Dezember 2018 einen Passanten beraubt haben. Laut Polizei gehen insgesamt zwölf vollendete und drei versuchte Raubüberfä­lle auf das Konto der Bande. Ihnen werden auch ein Einbruchsd­iebstahl und ein Raufhandel angelastet.

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