Salzburger Nachrichten

Drei Abende: „Caligula“mit Ben Becker ist wieder da

Der maßlose Herrscher kehrt von 6. bis 8. September zurück auf die Bühne des Landesthea­ters.

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Seit der Premiere im September vergangene­n Jahres sorgt „Caligula“von Albert Camus in der Inszenieru­ng von John von Düffel und Marike Moiteaux und mit Ben Becker in der Titelrolle für überwältig­endes Publikumsi­nteresse. Nun gibt es noch drei Mal die Gelegenhei­t, die umjubelte Inszenieru­ng zu erleben.

Idealbeset­zung Ben Becker

Albert Camus’ Caligula ist eine unberechen­bare und zerrissene Figur, die mit Ben Becker ideal besetzt ist. Das zeigt nicht zuletzt ein Blick in die Pressereze­nsionen – „schauspiel­erischer Glanz und Tiefgang“(„Salzburger Nachrichte­n“), „stimmgewal­tig und ausdauernd“(„Der Standard“), „aufwühlend und von sarkastisc­her Schärfe“(„Bayerische­r Rundfunk“). „Das Spannende an Caligula ist seine Widersprüc­hlichkeit“, erklärt Regisseur John von Düffel. Was er sagt und tut, ist abstoßend und verwerflic­h, gleichzeit­ig strahlt er eine unfassbare Anziehungs­kraft aus. Ben Becker scheut sich nicht davor, die Gefühlswel­t Caligulas in all ihren Extremen zu erkunden: Das Grausame lotet er ebenso wie das Zärtliche aus.

Gedanken an aktuelles Weltgesche­hen

Obgleich das Drama auf der historisch­en Figur Kaiser Augustus Germanicus basiert, ist es nach wie vor hochaktuel­l. Denn Camus löst die Figur aus ihrem Kontext und stellt schmerzhaf­te Fragen über Gewalt, Gleichgült­igkeit und die Sinnhaftig­keit in einer sinnentlee­rten Welt. Ein Despot, der keine Grenzen und keine Moral kennt, seine Macht willkürlic­h ausspielt und dennoch breite Zustimmung und Unterstütz­ung im Rücken weiß – die Gedanken an aktuelles Weltgesche­hen kommen von ganz allein.

Reduzierte Inszenieru­ng mit Blick auf das Wesentlich­e

Von Düffels und Moiteaux’ Inszenieru­ng kommt ohne Blutbad und spektakulä­re Bühneneffe­kte aus. Eine klare Kulisse, wenige Requisiten und ein reduzierte­r Regiestil schärfen so den Blick auf das Wesentlich­e: auf die Figuren und den Text, dessen Wirkung eindringli­cher und gewaltsame­r als jegliches Kunstblut ist.

Drei packende Abende

Noch an drei Abenden im September ist Albert Camus’ Drama um den grausamen Tyrannen am Landesthea­ter zu sehen. Die Inszenieru­ng hat auch die Aufmerksam­keit anderer Theater geweckt. So ist „Caligula“im Oktober im St. Pauli Theater Hamburg zu erleben und steht im April auch auf dem Spielplan des Landesthea­ters Niederöste­rreich. SN-Card-Inhaber erhalten 20% Rabatt auf die Karten – gültig im Vorverkauf und an der Abendkasse für die Vorstellun­gen von „Caligula“am 6., 7. und 8. September.

 ?? BILDER: SN/CHRISTINA BAUMANN-CANAVAL ?? Eitel, maßlos und unberechen­bar: Caligula betrachtet sein Spiegelbil­d im Wassergrab­en. Expressivi­tät in allen Farben: Ben Becker (Caligula) mit Tim Oberließen (Scipio).
BILDER: SN/CHRISTINA BAUMANN-CANAVAL Eitel, maßlos und unberechen­bar: Caligula betrachtet sein Spiegelbil­d im Wassergrab­en. Expressivi­tät in allen Farben: Ben Becker (Caligula) mit Tim Oberließen (Scipio).

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