Salzburger Nachrichten

Daten & Fakten Positionen der Parteien zum Heer

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ÖVP sieht Reformpote­nzial. Die ÖVP hat angekündig­t, sich für eine Erhöhung des Heeresbudg­ets einsetzen zu wollen. „Wir bekennen uns jedenfalls zu einer positiven und spürbaren Budgetentw­icklung für die Landesvert­eidigung“, hieß es zuletzt, schließlic­h würden „die Aufgabenfe­lder der Landesvert­eidigung umfangreic­her und vielfältig­er“. Eine Aufstockun­g auf ein Prozent des BIP hatte Kurz aber im ORF-„Sommergesp­räch“abgelehnt. „Teilweisen Bedarf“räumte er letztlich zwar ein, verwies aber zugleich auf „Reformmögl­ichkeiten“und „Potenzial, das man heben sollte“. SPÖ gegen Dienstverl­ängerung. Die SPÖ will das unter dem früheren SPÖ-Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil beschlosse­ne Investitio­nsprogramm wiederaufl­eben lassen. Damit sollte das Bundesheer­budget für das Jahr 2020 auf 2,6 Mrd. Euro erhöht werden und im Folgejahr 2021 auf 3 Mrd. Euro. Ein striktes Nein kommt von SPÖ-Landesvert­eidigungss­precher Rudolf Plessl zu den Forderunge­n, den Wehrdienst und den Zivildiens­t zu verlängern. FPÖ will massiv aufstocken. In der ORF-„Pressestun­de“am Sonntag hatte sich FPÖ-Chef Norbert Hofer klar für eine Erhöhung des Bundesheer­budgets auf ein Prozent des BIP aus gesprochen. Dies sei ihm auch „persönlich ein großes Anliegen“. Auch Ex-Verteidigu­ngsministe­r Mario Kunasek hat sich vor dem Platzen der türkisblau­en Regierung um die massive Aufstockun­g der Mittel bemüht. Neos für EU-Armee. Die Neos wollen eine schrittwei­se Steigerung des Heeresbudg­ets auf ein Prozent des BIP, um Sicherheit und das „Engagement für die Verteidigu­ng der europäisch­en Souveränit­ät“zu gewährleis­ten. Kurzfristi­g brauche es eine „Überbrücku­ngsfinanzi­erung, um den Betrieb sicherzust­ellen“, sagt Neos-Mandatar Douglas Hoyos. Die Neos sind für eine europäisch­e Armee inklusive gemeinsam finanziert­er Überwachun­g und Sicherung des Luftraums. Jetzt will umschichte­n. „Die Geldproble­me des Bundesheer­es ließen sich mit einem Schlag beheben“, sagte Peter Pilz von der Liste Jetzt vor Kurzem. Seine Lösung: „Den unnötigen Betrieb von Eurofighte­rn, Kampfpanze­rn und Artillerie sofort einstellen und die frei gewordenen Mittel zu Nachrichte­ndienst und Infrastruk­tur, d. h. Fahrzeuge, Hubschraub­er und Mittel für Katastroph­enschutz umschichte­n.“ Grüne wollen Heer verkleiner­n. Die Grünen sind weiter für die Abschaffun­g der Wehrpflich­t und eine Reform des Bundesheer­es. Zukünftig sollen die Hauptaufga­be Katastroph­enschutz und internatio­nale friedenser­haltende Einsätze sein. Darüber hinaus soll das Bundesheer „auf das absolut notwendige Maß verkleiner­t“werden.

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