Polizei forschte Hundediebe aus
Bande stahl in Vietnam Tausende Tiere, die im Kochtopf landeten.
Die Polizei in Vietnam hat eine Diebesbande gefasst, die seit Anfang des Jahres Tausende Hunde gestohlen haben soll. Insgesamt säßen in der Region Zentralvietnam bereits 16 Verdächtige hinter Gittern, denen eine Beteiligung an den Taten vorgeworfen werde, teilte die Polizei der Provinz Thanh Hoa am Dienstag mit. Zuletzt habe man am Sonntagabend drei mutmaßliche Anführer der Bande festnehmen und 51 gestohlene Hunde retten können.
„Dieser Ring ist seit Langem aktiv, er stiehlt viele Hunde und sorgt für Empörung in der Bevölkerung“, sagte ein Ermittler. Jede Nacht seien Dutzende Diebstähle in Wohngebieten begangen worden. Laut Medienberichten setzte die Bande dabei Köder, Säcke und Elektroschocker ein. Die Täter bewegten sich demnach mit Motorrädern fort und waren gewaltbereit.
Nach vietnamesischem Recht gilt nur der Diebstahl von Gegenständen mit einem Wert von umgerechnet mehr als 78 Euro als Straftat. Vielen Hunden wird in Vietnam jedoch ein geringerer Wert beigemessen – deshalb können Hundediebe oft nicht zur Verantwortung gezogen werden.
Hundefleisch gilt in Vietnam wie auch in China und Südkorea als Delikatesse. Nach Schätzungen des asiatischen Tierschutzverbunds ACPA werden in Vietnam jährlich rund fünf Millionen Hunde zum Verzehr getötet. Die Verwaltung von Vietnams größter Metropole Ho-Chi-Minh-Stadt (ehemals: Saigon) hatte ihren Bürgern am Montag geraten, kein Hundefleisch mehr zu essen. Ziel sei es, den Ruf des südostasiatischen Landes im Ausland zu verbessern. Die Lebensmittelbehörde warnte zudem vor Gesundheitsgefahren. Hundefleisch könne Parasiten enthalten, die für Menschen schädlich seien. Außerdem lasse sich das Gift, mit dem die Hunde oftmals getötet würden, im Fleisch nachweisen. Auch in der Hauptstadt Hanoi gibt es Bemühungen, den Hundefleischkonsum zu drosseln.