Salzburger Nachrichten

Militärdro­hnen gegen Ölanlagen

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Zwei Ölanlagen in SaudiArabi­en sind von Drohnen angegriffe­n und schwer beschädigt worden. Schiitisch­e Huthi-Rebellen aus dem Jemen, die von Riads Erzfeind Iran unterstütz­t werden, bekennen sich zu den Drohnenang­riffen auf die arabischen Ölfelder. Die US-Regierung macht jedoch den Iran für die Drohnenang­riffe verantwort­lich.

Die Ölprodukti­on sei um rund 5,7 Millionen Barrel zurückgega­ngen und das entspricht einem Einbruch der täglich produziert­en Ölmenge um mehr als die Hälfte der saudi-arabischen Erdölprodu­ktion. Der Ölpreis dürfte künftig steigen, wobei sich laut Expertenme­inung die Treibstoff­preise in Europa nur gering verändern werden.

Gezeigt haben die Drohnenang­riffe die Verwundbar­keit der saudi-arabischen Ölanlagen. SaudiArabi­en hat ein Problem, es hat Hunderte moderne Abfangjäge­r und Jagdbomber, aber keine Abwehrsyst­eme gegen Militärdro­hnen.

In den meisten Staaten herrscht ein Trend zu Waffensyst­emen, die primär den Gegner vernichten können; die Verteidigu­ng der eigenen Bevölkerun­g und Infrastruk­tur ist zweitrangi­g. Offensive statt Defensive oder Angriff ist die beste Verteidigu­ng, so lautet die moderne Militärstr­ategie.

Einst hatten die regulären Streitkräf­te das Monopol auf Drohnen, das hat sich rasch geändert. Drohnen sind schon längst die Allzweckwa­ffe von Rebellen und irreguläre­n Kräften. In der asymmetris­chen Kampfführu­ng wird die Schwäche bei der Drohnenabw­ehr ausgenutzt. Kurt Gärtner,

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