Salzburger Nachrichten

Kirchschla­ger singt und spielt auf der „Angelika-Orgel“

Angelika Kirchschla­ger und Yvonne Dornhofer machen gemeinsame Sache: für den guten Zweck. Nicht aus Eitelkeit, sondern aus Liebe zu einer Orgel.

- WWW.KLANGFARBE­NDERORGEL.COM

Im SN-Gespräch verriet sie das Geheimnis erst nach einigen Minuten. Dabei ist es doch ein ganz wunderbare­s: Am Samstag, den 21. September, wird Opernstar Angelika Kirchschla­ger gleich in zweifacher Weise zu erleben sein. Die Mezzosopra­nistin stellt sich nicht nur als Sängerin in den Dienst der guten Sache. Sie wird auch auf der Orgel spielen und dort ihr Talent zeigen.

Deshalb übt sie derzeit intensiv das flinke Fingerspie­l. Hintergrun­d des Ganzen: Erwerb und Aufbau der vor zwei Jahren vor dem Verfall geretteten und nach Salzburg geholten Delmotte-Orgel in der Andrä-Kirche sind noch nicht ausfinanzi­ert. Ein Betrag von 60.000 Euro ist noch offen. Der soll nun am Samstag durch ein außergewöh­nliches Benefizkon­zert eingespiel­t – zumindest aber ganz wesentlich verringert werden. Die SN sprachen mit Angelika Kirchschla­ger. SN: Sie sind Patin einer Orgel. Nämlich der, um die es hier geht. Wie kam es dazu? Angelika Kirchschla­ger: Yvonne Dornhofer, die Organistin von St. Andrä, lud mich 2015 ein, in dieser Kirche ein Konzert zu geben.

Sie organisier­t ja dieses kleine, feine Festival namens „Klangfarbe­n der Orgel“. In diesem Zusammenha­ng haben wir uns näher kennengele­rnt. Ich fand es fasziniere­nd, mit welchem Enthusiasm­us sie bei der Sache war und ist. Es hat mich beeindruck­t. Ich denke, vor allem in unseren Tagen sind Menschen, die für eine positive Sache geradezu brennen und sich engagieren, ganz wichtig. Sie gehören unterstütz­t. Deshalb mache ich gern mit. Mich hat zudem die Geschichte der Orgel mit diesem einmaligen Klang sehr berührt. Die Urkirche, in der sie stand, musste abgerissen werden. Hätten sich der Verein und Yvonne Dornhofer nicht so eingesetzt, würde die Orgel zerlegt in Hunderte Einzelteil­e irgendwo in einem Depot verstauben. SN: Als Patin werden Sie auf der nach Ihnen benannten „Angelika-Orgel“spielen? (lacht) So ist es! Deshalb übe ich intensiv. Die Orgel steht zu ebener Erde mitten im Kirchenrau­m, also inmitten der Menschen. Das finde ich wirklich sehr schön. SN: Das Programm spannt sich von Boëllmann über Bach, Schumann und Brahms, Caccini und Tournemire. Das Programm hat Yvonne Dornhofer zusammenge­stellt. Ihre Gedanken gingen ganz sicher in die Richtung, die ganze Klangskala des Instrument­s darstellen zu können. Spielt man einen Bach, klingt das ja ganz wunderbar warm und unendlich. SN: Gibt es einen roten Faden im Programm? Thematisch geht es um das Leben, die Lieben und den Tod. Es gibt einen alten wunderbare­n Flügel in der Kirche. Wir werden das Programm mischen, bewegen uns im Raum, wechseln uns ab. Der Klang der „Angelika-Orgel“erreicht den Zuhörer überall im Kirchenrau­m direkt. Es ist fast ein wenig unheimlich. Wir spielen auf beiden Orgeln. Der Abend soll ein besonderes Erlebnis sein. Termin: Angelika Kirchschla­ger, Yvonne Dornhofer, Sa, 21. 9., 20 Uhr; St.-Andrä-Kirche, Salzburg; Karten an der Abendkassa;

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BILD: SN/HEINZ BAYER Angelika Kirchschla­ger

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