Tennis-Wunderkind setzt Meilenstein in Linz
Ihr Weg zum ersten WTA-Titel passt zum märchenhaften Aufstieg von Cori „Coco“Gauff.
Eigentlich war das Turnier für Cori Gauff schon am Montag beendet. Sechs Tage später stand das Tennis-Wunderkind dann aber mit der Trophäe auf dem Centre-Court in Linz. Die 15-jährige US-Amerikanerin startete als Lucky Loser, nachdem sie in der Qualifikation verloren hatte, einen kaum für möglich gehaltenen Erfolgslauf und krönte diesen mit einem 6:3, 1:6, 6:2 im Finale über Jeļena Ostapenko.
„Diesen Moment werde ich für den Rest meines Lebens in Erinnerung behalten“, sagte die 15-jährige US-Amerikanerin, die „Coco“genannt werden will, überwältigt vom unverhofften nächsten Meilenstein ihrer so verheißungsvollen Karriere. Als Nummer 685 war Gauff in das Jahr gestartet. Das Ranking hatte sie bis Wimbledon bereits halbiert und dort dann mit dem Achtelfinaleinzug für weltweite Schlagzeilen gesorgt. Nun ist sie die Nummer 71 und gehört zu den jüngsten WTA-Turnier-Siegerinnen der Tennisgeschichte.
Das Finale war mit dem schnell wechselnden Momentum ähnlich verrückt wie für Gauff das gesamte Turnier. Wieder einmal beeindruckte sie trotz ihrer 15 Lenze mit variantenreichem Spiel, körperlicher Robustheit und Nerven aus Stahl. „Du hast eine große Zukunft vor dir“, sprach Ostapenko, die 2017 ebenfalls aus dem Nichts sensationell die French Open gewonnen hatte, das an, was Gauff allseits prophezeit wird. „Ich hoffe, dass ich bald wieder hierher zurückkomme“, sagte Gauff. Dann wohl bereits als Superstar, sollten ihr kometenhafter Aufstieg und der Hype um ihre Person nur ansatzweise in diesem Tempo weitergehen.
Ebenso sensationell wie Gauffs Erfolgslauf war jener von Barbara Haas ins Doppelfinale. Die Oberösterreicherin verpasste an der Seite der Schweizerin Xenia Knoll, mit der sie auch Gauff im Halbfinale besiegt hatte, den Heimtriumph mit einer Zweisatzniederlage.