Dutzende Bergleute saßen fest
Eine Verpuffung erschütterte die Bergbaugrube Teutschenthal in Sachsen-Anhalt. Zwei Menschen wurden verletzt, 36 mussten unter Tage ausharren. Doch es gibt ein glückliches Ende.
Nach einer Verpuffung in dem ehemaligen Kalisalz-Bergwerk Teutschenthal im deutschen Bundesland SachsenAnhalt mussten 36 Arbeiter stundenlang in rund 700 Metern Tiefe ausharren. Zwei Bergmänner (24 und 44 Jahre) wurden bei dem Unglück verletzt. Sie wurden sofort an die Oberfläche gebracht. Die übrigen Kollegen flüchteten in zwei unterirdische Sicherheitsräume. Sie wurden später alle wohlbehalten ans Tageslicht gebracht, wie die Polizei mitteilte.
Die Polizei nahm Ermittlungen wegen fahrlässiger oder vorsätzlicher Körperverletzung auf. Experten machten sich an die Ursachensuche. Beide verletzten
Bergmänner, ein Deutscher und ein Pole, erlitten einen Schock und wurden ins Krankenhaus gebracht, wie ein Polizeisprecher sagte. Beide Männer hätten selbstständig gehen können und seien ansprechbar gewesen.
Grund für die Verpuffung war nach ersten Erkenntnissen des Landesbergamts ein explosives Gasgemisch gewesen, das sich in der Grube westlich von Halle/Saale gebildet hatte. Feuerwehr und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Nach der Bergung aller Mitarbeiter begann noch am Freitag die Suche nach der Unglücksursache. Nun würden Experten des Landesbergamts unter Tage fahren und mit Untersuchungen beginnen, sagte der Abteilungsleiter
Bergbau, Uwe Schaar. Die üblichen Arbeiten in der Grube sollen so lang ruhen, bis die Ursache geklärt ist. In der Grube Teutschenthal arbeiten nach Unternehmensangaben etwa 100 Menschen. Für die Anlage gebe es spezielle Sicherungs
und Rettungsszenarien, sagte Schaar.
In den vergangenen 15 Jahren wurde das im Jahr 1982 stillgelegte Bergwerk umgebaut. Heute handelt es sich um ein sogenanntes Versatzbergwerk. Dort werden auf 14 Quadratkilometern Grundfläche Abfälle deponiert, um die Grube zu stabilisieren. Bis in die 1980er-Jahre waren dort Kali und Steinsalze abgebaut worden. Das in der Grube für die Verfüllung der Hohlräume verwendete Material stammt zum Teil aus Müllverbrennungsanlagen. „In dem Filterstaub ist auch Wasserstoff enthalten“, sagte der technische Geschäftsführer der Grube, Erik Fillinger, mit Blick auf entsprechende Vermutungen des Landesbergamts.