Zusammen ist man stärker
Wie die Dialoge mit neuen Konzertformaten über Zeit und Kunstform hinaus frische Verbindungen schaffen.
Vor mittlerweile 13 Jahren brach die Stiftung Mozarteum zu neuen Ufern auf, im Gepäck: Neue Musik. Mittlerweile ist das Festival etabliert und beliebt, nicht nur bei den eingefleischten Fans zeitgenössischer Musik. Doch anstatt sich auf dem Erfolg auszuruhen, hat Andreas Fladvad-Geier, Künstlerischer Leiter der Dialoge, sich einiges Neues für sein erstes vollgültiges Festivalprogramm überlegt und scheut dabei auch nicht vor ungewöhnlichen Kombinationen zurück.
Brunch, dieses Kofferwort stammt aus dem Englischen und vereint die beiden Mahlzeiten Breakfast und Lunch, also Frühstück und Mittagessen in einem. Und genauso wie ein Brunch vermeintlich unterschiedliche Komponenten wie Süßes und Saures auf dem Esstisch vereint, wird es ein neues Format bei den Dialogen mit Alter und Neuer Musik tun. Die Brunch-Konzerte servieren Musik bei Kaffee und Kipferl und wie bei einem echten Brunch geht es auch hier etwas gemütlicher zu. Ab 10 Uhr beginnt der Brunch, ab 11 Uhr das Konzert.
Beim ersten Brunch-Konzert gibt es Musik aus dem 14. Jahrhundert zu zeitgenössischen Tönen von Peter Jakober und Moritz Eggert. Und weil der Sonntag so ein passender Tag zum Brunchen ist, findet das zweite BrunchKonzert ebenfalls an einem Sonntag (1. Dezember) mit Kammermusik zum Frühstück vom Abad String Quartet statt.
Mindestens genauso gut wie Alte und Neue Musik passen Literatur und Musik zusammen, und auch diese beiden bekommen ein eigenes Konzertformat bei den Dialogen. Frisch gestärkt vom zweiten Brunch-Konzert bietet sich das als Folgeveranstaltung mit einer Verbindung von Musik Michael Lintons und Texten Oscar Wildes an.
Die Vertonung bereits bestehender Texte mag die gängigste Verbindung von Musik und Literatur sein, doch die Konzertreihe „Musik und Literatur“möchte noch andere Dialoge der beiden Künste anregen. Beides in einer Person vereint Afamia Al-Dayaa, ihres Zeichens Pianistin, Komponistin und Autorin des viel gelobten Romans „Als ob man sich auf hoher See befände“.
Afamia Al-Dayaa eröffnet also die Reihe mit einem Porträtkonzert am 24. November im Wiener Saal. Auch wenn sie für die Schöpfung der beiden Künste jeweils eigene Zugänge sucht, so sind Musik und Literatur für die junge Künstlerin doch beides Wege der Kommunikation und deshalb gleichberechtigte Partner, deren größtes Potenzial für gelungene Synergien sie auf der klanglichen Ebene sieht.
Wie das im Konzert bei den Dialogen klingen wird, möchte sie erst am Konzerttag verraten, Spannungsaufbau ist schließlich ein wichtiges Element sowohl in der Literatur wie auch in der Musik.