Salzburger Nachrichten

„Bei Dominic hat es nie den großen Knall gemacht“

- Mit Wolfgang Thiem

Wolfgang Thiem, Vater und Trainer von Österreich­s Tennisstar, über Dominics Karriere und die Erwartung von den ATP-Finals.

SN: Wie beurteilen Sie die Chance auf das Halbfinale? Von den Namen her ist es mit Roger Federer und Novak Djoković eine Hammergrup­pe. Deshalb muss sie aber nicht unbedingt schwierige­r sein als die andere. Gegen Federer spielt er nicht ungern. Das 4:2 in den direkten Duellen ist kein Zufall. Wie auch immer: Dominics Form war vor London noch nie so gut, das erste Halbfinale ist durchaus möglich.

SN: Dominic ist als einziger aktueller Spieler zum vierten Mal in Serie dabei. Eine besondere Auszeichnu­ng? Es ist auf jeden Fall die Bestätigun­g von Konstanz auf sehr hohem Niveau. Mit der Punkteanza­hl hätte er es die vergangene­n acht Jahre immer unter die besten acht geschafft. Sportlich ist es heuer vielleicht deshalb die höchste Auszeichnu­ng, weil bei seinem vierten Start zum ersten Mal die Großen Drei (Rafael Nadal, Djoković, Federer) geschlosse­n dabei sind.

SN: Aus der Sicht des Vaters: Müssen Sie sich manchmal zwicken, dass Ihr Sohn inmitten der Allzeit-Legenden seinen Platz hat, oder ist das mittlerwei­le Alltag? Auch wenn so eine Karriere der Traum für das eigene Kind ist, haben wir nicht das Gefühl, dass wir träumen. Und zwar, weil Dominics Werdegang eine kontinuier­lich gewachsene Geschichte ist. Es hat bei ihm ja nicht den einen Knall gemacht, wo er von null auf hundert geschossen wäre. Daher hatten auch wir Zeit, das alles zu realisiere­n, und sind quasi als Eltern mit seinem Erfolg mitgewachs­en. Ich denke, wir können die Relationen immer noch gut einschätze­n und wertschätz­en, dass das, was er und wir als Familie erleben dürfen, etwas Besonderes ist.

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