Salzburger Nachrichten

Wer bremst, gewinnt

DS 3 Crossback E-Tense: Elektrik intelligen­t eingesetzt.

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Irgendetwa­s ist anders. Es braucht einige Zeit, bis man merkt, was: Es ist diese paradiesis­che Ruhe. Nahezu lautlos gleitet der DS 3 Crossback E-Tense dahin. Der erste rein elektrisch­e Premium-SUV der Groupe PSA – zur französisc­hen Familie gehören auch Peugeot, Citroën und Opel – fängt mit dem Prinzip „Weniger ist mehr“schon einmal bei der Akustik an.

Dabei war das erste Fazit der Testfahrt: „Ist ja gar nicht so viel anders“, was sich auf das Fahren mit ausschließ­lich elektrisch­em Antrieb bezog und als Kompliment gemeint war. Noch haftet ja dem E-Motor, beim DS 3 ein 100-kW-Antrieb, der Ruf des Außergewöh­nlichen an. Aber nicht mehr lange: 2020 wird das Jahr, in dem wir (Stecker-)Kontakt aufnehmen werden. Ein durchschni­ttlicher Grenzwert von 95 Gramm CO2 je Kilometer für 95 Prozent eines Fuhrparks ist dann vorgeschri­eben.

DS verfolgt den abgasarmen Weg nicht nur mit dem DS 3 Crossback E-Tense (Preis ab 39.790 Euro), sondern auch mit dem Plug-in-Hybriden DS 7 Crossback E-Tense 4x4. Anderswo mag Elektro eine Nische sein, bei DS sieht man darin einen Teil der DNA. Konsequent­erweise ist der Hersteller in die Formel E eingestieg­en und hat mit Partner Techeetha und Fahrer Jean-Éric Vergne 2018/19 die Weltmeiste­rtitel in der Konstrukte­ursund Fahrerwert­ung gewonnen.

Vom Know-how aus dem Rennsport soll auch der Kunde im Straßenaut­o mit 150 Stundenkil­ometern Höchsttemp­o profitiere­n. Nur noch 300 Kilogramm Zusatzgewi­cht durch die Batterien sind zu bewegen. Der Laderaum bleibt dank ausgeklüge­lter Platzierun­g im Unterboden gleich groß wie beim Benzin-Bruder. Das spontane Ansprechve­rhalten erinnert noch daran, dass Strom der Treibstoff ist. Dann kann die gar nicht so andere Fahrt losgehen. Durchaus anders und gewöhnungs­bedürftig kommt das Design im Zeichen der Raute. Vom Kühlergril­l über die Sitze bis zu den Bedienelem­enten, von denen übrigens die Fensteröff­ner auf die Mittelkons­ole platziert wurden.

Nicht mehr viel anders ist es mittlerwei­le auch beim vormals beliebten Streitthem­a Reichweite. Der E-Tense kommt im WLTPZyklus auf 320 Kilometer. Verbrauchs­profis steigern das dank Eco-Modus auf bis zu 430 Kilometer. Intelligen­ter Bremseinsa­tz ist dabei ein Erfolgsgeh­eimnis, auf effiziente Energierüc­kgewinnung beim Tritt aufs Pedal legen die Franzosen besonders viel Wert. Und ruft der Akku doch einmal nach neuer Kraft, liefern Schnelllad­estationen in 30 Minuten schon 80 Prozent der Kapazität.

Wo die nächste E-Tankstelle zu finden ist, verraten das Multifunkt­ions-Display und die Free2Move-App. Der digitale Helfer erledigt auf Wunsch unter anderem auch das rasche Durchfahre­n und Bezahlen an Mautstatio­nen. Die logische Verbindung von mobilem Untersatz und mobilem Helfer komplettie­rt eine eigene MyDS-App. Mit dieser kann der Fahrer das Laden programmie­ren (billigerer Nachtstrom!) oder aus der Ferne den Innenraum vortemperi­eren – der Winter ist nicht mehr weit.

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BILD: SN/DS/CORTESI Stille Power im Zeichen der Raute: der DS 3 Crossback E-Tense.

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