Salzburger Nachrichten

Mit Draht, Bauschaum und jeder Menge Haar

Der Salzburger Friseurwel­tmeister Mario Krankl wird mit seiner neuesten Show gefeiert – als „Amadeus“der Hochsteckf­risuren.

- Kp

Hochsteckf­risuren liegen im Trend – doch was Mario Krankl in seiner neuesten Bühnenshow zeigt, sprengt alle Grenzen. Bis zu eineinhalb Meter hoch sind die Gebilde, mit denen er seine Models über den Laufsteg balanciere­n lässt. Sie enthalten Tüll, Federn, Blumen, Maschen, aber auch Puppen und sogar ein Miniatur-Riesenrad.

„Der Unterbau besteht aus Hasendraht und PU- bzw. Bauschaum“, erklärt Krankl. Diesen könne man relativ leicht modelliere­n, also zuschneide­n, und dann mit Kunsthaar verkleiden. „Meine Arbeit hat sich also irgendwo zwischen Schneidese­ssel und Garage oder Werkraum abgespielt.“Die Haargebild­e sind vorgeferti­gt, doch vor jeder Show müsse man fünf bis sechs Stunden einplanen, um sie an den Köpfen der Models zu befestigen. „Das Schwierigs­te ist die Balance: Die Models sind 1,80 Meter groß, mit High Heels zwei Meter und mit den Haaren dann über drei Meter.“Daher werden die Gebilde auch im Nacken gestützt.

Krankl, der sich seit 1990 Friseurwel­tmeister nennen darf, geht jedes Jahr mit einer solchen Show auf Tournee. Vergleichb­ar sind diese mit den Haute-Couture-Events in der Modebranch­e, bei denen Trends bewusst avantgardi­stisch interpreti­ert werden. Neben komplexen Haarstylin­gs gehören auch Videoinsta­llationen auf LED-Leinwänden, Choreograf­ie, Musik und Kostüme dazu. Heute, Samstag, gastiert Krankl mit seiner Show für 2020 in Warschau (Polen). Im Vorjahr ging die Reise zum Beispiel nach Toronto, Schanghai und Taipeh.

Den Schlusspun­kt bildet Krankls moderne Interpreta­tion des „Sisi“-Looks, für den das ehemalige k. u. k. Juweliersh­aus Köchert echte Brillantst­erne zur Verfügung stellte. Das macht die Frisur laut Krankl „zur teuersten meines Lebens“.

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BILD: SN/MARTIN STEIGER Mario Krankl mit einer seiner opulenten Kreationen. Die Branche feiert ihn, auch wegen Outfits und Aufmachung, dafür als „Mario Amadeus Krankl“.
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