Wer trägt Schuld an der Misere der AUA?
Bis zu 700 Menschen wird bei der heimischen Fluglinie AUA bis Ende 2021 gekündigt, begründet wird dieser Schritt mit dem harschen Wettbewerb und mit den Verlusten des
Unternehmens. Gleichzeitig hört man, dass die AUA in den vergangenen Jahren gut verdient hat, warum hat das Management daraus keine Rücklagen gebildet, um in Krisenzeiten darauf zurückgreifen zu können, wie es jede verantwortungsvolle Firmenleitung macht?
Die Erklärung liegt wohl darin, dass die AUA alle Gewinne auf Heller und Pfennig an den Mutterkonzern Lufthansa abliefern muss, der Mutterkonzern Lufthansa aber keinerlei Unterstützung in einem Krisenfall an die Tochtergesellschaft AUA leistet.
Das ist Heuschreckenmentalität in Reinkultur: Fressen, solang etwas da ist, sind die Felder kahl, zieht man weiter. Und ein gerüttelt Maß an Mitschuld trägt auch die Politik der österreichischen Regierungen der letzten Jahrzehnte, die heimische Unternehmen für einen symbolischen Kaufpreis lieber an das Ausland verschenkten (AUA, Austria Tabak), als die Verantwortung selbst in die Hand zu nehmen.
Ist ein Unternehmen einmal fremdbestimmt, ist jede heimische Intervention sinnlos, die gekündigten Mitarbeiter werden den heimischen Steuerzahlern ans Herz gelegt. Nicht den Mitarbeitern gehört gekündigt, sondern dem Management, das die Marktentwicklung falsch eingeschätzt bzw. verschlafen hat. Johann Hollerer 8630 Mariazell