Föhnsturm und eine weitere Ladung Schnee
Neuschnee und Wintereinbruch. Die 46. Kalenderwoche wird in die Geschichtsbücher als Start in die Wintersaison 2019/2020 eingehen. Vor allem der Süden und der Südwesten Österreichs können sich des Schnees kaum erwehren. Im Kärntner Mölltal blieben am Mittwoch sogar alle Schulen und Kindergärten geschlossen, 110 Kinder und Jugendliche hatten schulfrei, weil der Schulbus vor den Schneemassen kapitulieren musste. Möglicherweise können die Schüler noch länger jubeln, denn die Serie an ItalienTiefs wird den Meteorologen zufolge bis Anfang nächster Woche anhalten, prognostizierten die Wetterdienste Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und Ubimet.
„Die größten Neuschneemengen gab es mit rund einem Meter in den Hohen Tauern“, sagt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. Am Freitag und Sonntag werden die nächsten Tiefdruckgebiete aus Italien besonders im Südwesten neuerlich für Starkregen und Schnee sorgen, dabei nehme die Gefahr von Hangrutschungen und kleinräumigen Überschwemmungen zu. ZAMG-Meteorologe Gerhard Hohenwarter ergänzt: „Eine Häufung von Tiefdruckgebieten im Mittelmeerraum ist für den Herbst typisch, wenn sich kalte Luft aus dem Norden mit der noch warmen Luft über dem Mittelmeer mischt.“Die Schneefallgrenze liege zwischen 900 und 1700 Metern Seehöhe, „die genaue Lage lässt sich derzeit noch nicht abschätzen, sie wird je nach Wind und Intensität des Niederschlags regional sehr unterschiedlich sein“, betont Hohenwarter.
Die Meteorologen rechnen schon für Donnerstagabend mit den nächsten Wetterextremen. „In der Nacht auf Freitag herrscht auf den Bergen ein schwerer Föhnsturm mit Orkanböen über 130 km/h“, so Spatzierer. Der Föhn werde aber auch bis in höhere Tallagen von Vorarlberg bis zur nördlichen Obersteiermark mit stürmischen Böen durchgreifen. Am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten seien am Freitag von der Früh weg wieder kräftiger Regen und Schneefall zu erwarten. „Nach derzeitigem Stand macht sich in der Nacht auf Sonntag ein weiteres kräftiges Italien-Tief bemerkbar, man muss im Südwesten wieder mit intensivem Regen und oberhalb von etwa 1000 Metern mit Schneefall rechnen“, sagt Spatzierer.