Schnee: 800 Haushalte blieben ohne Strom
Unfälle und umgeknickte Bäume: Vor allem im Lungau waren Feuerwehren im Dauereinsatz. In den Skigebieten sorgt der Wintereinbruch für Vorfreude.
Im Süden des Landes sind am Mittwoch teils erhebliche Neuschneemengen gefallen. Am Katschberg wurden am frühen Nachmittag von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) bis zu 85 Zentimeter gemessen. In St. Michael waren es 32, in Radstadt 30 und in Saalbach 21 Zentimeter. Auch im Flachgau wurde es weiß.
Die Auswirkungen waren vor allem im Lungau gravierend. Rund 800 Haushalte blieben zumindest bis Donnerstagfrüh ohne Strom. Auch im Pinzgau und im Pongau kam es zwischenzeitlich zu Unterbrechungen. Mehrere Straßen waren gesperrt, darunter die Muhrer Landesstraße. Die L211 war wegen eines Lawinenabgangs im Noisgraben bei Vordermuhr unterbrochen.
Die tief winterlichen Fahrbahnverhältnisse führten auch zu Unfällen. Am Vormittag wurden bei einem Auffahrunfall in Uttendorf drei Personen im Alter von 52, 63 und 77 Jahren leicht verletzt. Schon am Dienstagabend war bei Zederhaus im Lungau ein 21-jähriger Türke mit seinem Pkw von der Straße abgekommen und gegen einen Wildschutzzaun geprallt. Am Wagen waren Sommerreifen montiert.
Neben Unfällen und hängen gebliebenen Fahrzeugen beschäftigten umgestürzte Bäume die Feuerwehren. Der Landesverband zählte Stand 19.15 Uhr rund 100 Einsätze in Zusammenhang mit dem Wintereinbruch. Rund zwei Drittel davon entfielen auf den Bezirk Tamsweg.
Bei den Touristikern sorgten die Winterbilder hingegen für gute Stimmung. Salzburgs Seilbahner-Sprecherin Veronika Scheffer sagt: „Momentan haben wir guten Schnee. Im Tal fielen in
Zauchensee 40 Zentimeter und über 1300 Metern konnten wir beschneien.“Entscheidend wird das Wochenende. Da soll es bis auf 2000 Meter kräftig regnen. „Wenn der Schnee das Wochenende gut überlebt, könnten wir den Saisonstart vom 29. 11. vorverlegen.“In Rauris ist man guter Dinge, dass die Saison bereits gesichert ist – am Berg liegt schon über ein Meter Schnee. Auch im Glemmtal zeigen sich die Touristiker wegen der guten Buchungslage optimistisch.
„Das schaut sicher einmal toll aus für die Skigebiete. Aber es kommt länger nichts dazu“, sagt ZAMG-Meteorologe Josef Haslhofer. Der Wintereinbruch war nur ein kurzes Gastspiel. „Von Süden her kommt relativ milde Luft.“Die Föhnlage soll bis weit in die nächste Woche anhalten. Die Temperaturen könnten bis zu zehn Grad erreichen, die Frostgrenze steigt dann bis auf 3000 Meter Höhe.