Rettung für Volksschule Schwarzstraße in Sicht
Orden prüft, nur zwei Drittel des Areals mit Wohnungen zu verbauen. 600 Freunde der Schule demonstrieren trotzdem am Samstag in Vöcklabruck.
SALZBURG. Zuletzt waren die Fronten rund um die Zukunft der Volksschule Schwarzstraße verhärtet: Der Erhalter, die Franziskanerinnen aus Vöcklabruck, wollten die Schule binnen weniger Jahre schließen, um das Areal, auf dem sich auch die Kindergartenschule (BAfEP) befindet, mit Wohnungen zu bebauen. Denn der Orden braucht Geld, um die Altersversorgung der 140 Schwestern, von denen ein Großteil pflegebedürftig ist, zu stemmen. Lehrer und Eltern sind gegen den Plan Sturm gelaufen.
Auch die Stadt- und Landespolitik hat sich klar für den Erhalt der Volksschule am Standort ausgesprochen.
Beim Termin vor wenigen Tagen bei LH Wilfried Haslauer (ÖVP) wurde nun vom Orden ein Lösungsansatz präsentiert, wie Vizebgm. Bernhard Auinger (SPÖ) bestätigt: „Geprüft wird bis 30. Juni, dass die Volksschule ins Nachbargebäude übersiedelt und damit nur rund zwei Drittel der Fläche mit Wohnungen verbaut werden. Für die Kindergartenschule prüft die Erzdiözese eine Übersiedlung ins Borromäum, wo es einen Neubau geben könnte.“ Im Gegenzug würde die Stadt dem Orden eine höhere Dichte beim Wohnbau ermöglichen, sagt Auinger. Auch Haslauers Sprecher Christian Pucher bestätigt den Plan: „Uns ist wichtig, dass beide Schulen in der Stadt bleiben. Der Bund muss aber im Boot sein, weil die BAfEP eine Bundesschule ist.“Er stellt in Aussicht, dass auch das Land beim Neubau mitzahlt.
Wolfgang Marschall, Sprecher der Franziskanerinnen, spricht von einer „Win-win-Situation für alle, weil die Politik aktiv war und der Orden den Wunsch der Eltern ernst genommen und sich bemüht hat, das Projekt total umzuplanen“. Noch zu prüfen sei aber, ob auch der Hort und der Kindergarten in der Schwarzstraße bleiben könnten. Zuversichtlich ist auch Elternvereinsobmann Klaus Offner: „Wenn das so kommt, wäre es eine gute Lösung. Wir hätten unser Ziel erreicht.“An der für Samstag geplanten Demonstration vor dem Ordenshaus in Vöcklabruck werde festgehalten: „600 Schüler, Eltern und Lehrer sind ange
meldet; es gibt über 2000 Unterschriften.“Er hofft auf baldige schriftliche Zusagen des Ordens: „Dann könnten wir an einem Zukunftskonzept für den Standort arbeiten.“Ordenssprecher Marschall sieht die Demonstration positiv: „Generaloberin Angelika Garstenauer wird die Delegation empfangen. Wir hoffen auf einen freundschaftlichen Austausch und würden uns freuen, wenn aus dem Protestzug ein Fest der Freude wird.“