Salzburger Nachrichten

Paris Lodron machte Salzburg zu einer „Insel des Friedens“

Salzburg würdigt jenen Erzbischof, der während des Dreißigjäh­rigen Kriegs hier den Frieden gesichert hat.

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SALZBURG. Ein Jahr nachdem mit dem Prager Fensterstu­rz ein 30jähriges Brandschat­zen und Morden begonnen hatte, bekam Salzburg einen neuen Erzbischof: Dass vor 400 Jahren, am 13. November 1619, die vierzehn Wahlmänner des Domkapitel­s den 32jährigen Welschtiro­ler Grafen Paris Lodron auf den Stuhl des heiligen Rupert erhoben, wurde am Mittwochab­end in einem Festakt im Salzburger Dom gefeiert.

„Während sich der Brand dieses unseligste­n Reformatio­nskrieges über ganz Deutschlan­d ausbreitet­e und die schwedisch­e Soldateska bis vor die Tore Wiens gelangte, blieb Salzburg stets eine Insel des Friedens“, sagte Prälat Johannes Neuhardt in seiner Ansprache. Paris Lodron habe „die

Furie des Völkermord­ens“von Stadt und Land abgehalten – durch kluge Politik sowie durch Erneuerung der Befestigun­gsanlage nach französisc­hem Muster. Ein Chronist soll dazu festgestel­lt haben: „Die Stadt ist gepanzert wie eine Schildkröt­e.“Die neben der Friedenssi­cherung weiteren

Verdienste Paris Lodrons sind die Gründung der Universitä­t 1622 sowie die Vollendung des Salzburger Doms, die 1628 acht Tage lang gefeiert wurde.

Bereits am Wochenende war Paris Lodron in einem Festakt in der Stadt Trient gewürdigt worden, in deren Umland Paris Lodron aufgewachs­en war. Dabei wurde eine Gedenktafe­l aus Untersberg­er Marmor enthüllt, ein Geschenk der von Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer geleiteten Salzburger Delegation.

Sonderführ­ung: Paris Lodron, Domquartie­r, Samstag, 16. Nov., 10.30 Uhr, Treffpunkt: Herkulesbr­unnen Der Wortlaut der Ansprache von Prälat Johannes Neuhardt ist unter www.sn.at/kultur auffindbar.

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BILD: SN/DOMQUARTIE­R/DOMMUSEUM/OSKAR ANRATHER Detail aus dem Porträt von Fürsterzbi­schof Paris Graf Lodron.

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