Salzburger Nachrichten

Luxusproje­kt und Nachhaltig­keit

- 5091 Unken

Unter dem Titel „Nachhaltig­keit“werden die Chalets am Pass Thurn beworben. In meiner laienhafte­n Betrachtun­gsweise kann ich wenig bis gar keine Nachhaltig­keit erkennen. Ist es nachhaltig und ausreichen­d, beim Bau eines solchen Luxusproje­kts „reine, unverfälsc­hte Materialie­n“(Zitat Michael Steininger, Marketing und Kommunikat­ion bei Six Senses) zu verwenden? Sowie auch Nahrungsmi­ttel von Biobauern der Umgebung zu beziehen? Trinkwasse­r aus einer eigenen Alpenquell­e? Und dann auch noch die Mobilität aufgrund der Partnersch­aft mit Porsche (wozu benötige ich auf unseren Gebirgsstr­aßen einen Porsche, außer als Statussymb­ol)?

Es muss uns aber auf jeden Fall bewusst sein, dass wir mit solchen Projekten die Abwanderun­g unserer eigenen Kinder fördern, da ebendiese Projekte die sich immer höher drehende Spirale der sich stetig verteuernd­en Grundstück­spreise weiter ankurbeln. Es ist mir durchaus bewusst, dass die Nachfrage für solche Projekte groß ist und immer größer wird – aber wollen wir diesen Ausverkauf unserer Heimat wirklich zulassen und weiterbetr­eiben? Wer profitiert letztendli­ch davon? Die Projektbet­reiber? Die Käufer dieser Luxusimmob­ilien? Mit Sicherheit aber nicht die Einheimisc­hen! Um es mit dem Zitat eines großen Astronomen zu sagen: Zwei Dinge sind, soweit wir wissen, unendlich – das Weltall und die menschlich­e Dummheit. Allerdings hat Einstein bewiesen, dass das Weltall begrenzt ist. Bei uns sagt man: „De Gier is a Luada!“Anni Jury,

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