Wo die ÖSV-Adler fliegen lernen
Angeführt von Stefan Kraft ist der Springerstützpunkt in Salzburg-Rif seit Jahren Brutstätte der besten österreichischen Weltcupathleten.
SALZBURG. Im Sportzentrum Rif geben sich die besten Athleten des Landes die Türklinke in die Hand. Leichtathleten, Schwimmer, Karateka, Volleyballer, Triathleten, Fußballer – sie alle und noch viele mehr trainieren im Universitätsund Landessportzentrum im Süden Salzburgs.
Eine der größten Abordnungen stellen traditionell die Skispringer dar. Und das, obwohl die nächste Schanze etliche Kilometer entfernt ist. Der Springerstützpunkt in Salzburg-Rif ist zur Brutstätte der österreichischen Weltcup-Adler geworden. Vom aktuellen Nationalteam, das von ÖSVCheftrainer Andreas Felder für den Saisonstart in eineinhalb Wochen in Wisła nominiert wurde, trainieren vier von sechs Athleten im Sportzentrum Rif: Die Salzburger
Stefan Kraft, Daniel Huber und Jan Hörl sowie der Oberösterreicher Michael Hayböck bilden das Gerüst des rot-weiß-roten Weltcupteams. Dazu kommen die beiden Tiroler Philipp Aschenwald und Gregor Schlierenzauer, der mit Privattrainer Werner Schuster einen neuerlichen ComebackVersuch startet.
Angeführt vom 26-jährigen Schwarzacher Stefan Kraft, amtierender Skiflug-Weltrekordler (253,5 m) und 16-facher Weltcupsieger, pushen sich Salzburgs Stützpunktspringer gegenseitig zu Höchstleistungen. „Die Jungs sind topfit, haben eine sehr gute Power in den Beinen. Jetzt geht es bei den abschließenden Sprungkursen in Innsbruck und Garmisch-Partenkirchen nur mehr um das Feintuning“, erklärt Alexander Diess, der gemeinsam mit seinem Cousin Harald Diess (seit heuer auch Co-Trainer von Felder) sowie Florian Greimel die Skispringer in Rif betreut. Aktuell absolvieren zwölf ÖSV-Adler ihr „Trockentraining“im Stützpunkt, mit Jacqueline Seifriedsberger, Chiara Hölzl und Claudia Purker auch drei Frauen.
Im bevorstehenden Weltcupwinter erwartet Diess insbesondere von Kraft Spitzenplätze. „Es steht außer Frage, dass der Krafti ein großartiger Skispringer ist. Natürlich würde ein guter Start in Wisła für den weiteren Verlauf der Saison helfen, aber schon im vergangenen Jahr hat man gesehen, dass man im Skispringen nichts vorhersagen kann. Bei der Vierschanzentournee hat es dieses riesengroße Theater gegeben (Kraft wurde in Garmisch Vorletzter, Anm.) und dann sind die Dinge plötzlich ins Laufen gekommen. Am Ende ist er im Weltcup Zweiter geworden und hat bei der Heim-WM in Seefeld drei Medaillen gewonnen“, betont der Stützpunkttrainer.
Allein diese Erfolge zeigen, wo die ÖSV-Adler fliegen lernen ...