Salzburger Nachrichten

Kokain war in Bananenkis­ten versteckt

Italienisc­he Fahnder entdeckten fast 1,2 Tonnen Kokain, in Slowenien wurde eine Rekordmeng­e an Heroin entdeckt.

- SN-ham, APA, AFP, dpa

1176 Kilogramm Kokain mit einem Marktwert von mehr als 250 Millionen Euro beschlagna­hmten Drogenfahn­der im Hafen Gioia Tauro in der süditalien­ischen Region Kalabrien. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Fracht kam aus Südamerika, das Ziel war Deutschlan­d. „Es handelt sich um eine der größten Drogenbesc­hlagnahmun­gen, die bisher auf nationalem Gebiet gemacht wurden“, hieß es in der Mitteilung. Das Kokain wurde bereits am Montag in 144 grünen Packungen in einem Kühlcontai­ner für Bananen entdeckt. Der Containerh­afen in Gioia Tauro ist einer der weltweiten Hauptumsch­lagplätze von Kokain. Allein in den vergangene­n zwölf Monaten seien dort mehr als 2,5 Tonnen Kokain beschlagna­hmt worden. Verwickelt in die Geschäfte ist vor allem die kalabrisch­e Mafia ’Ndrangheta, sie gilt als mächtigste kriminelle Organisati­on im globalen Drogenhand­el.

Erst am Mittwoch hatten slowenisch­e und ungarische Polizeiver­treter auf einer Pressekonf­erenz in Ungarn bekannt gegeben, dass bei einer gemeinsame­n Aktion 730 Kilogramm reines Heroin sichergest­ellt worden seien. Die slowenisch­e Finanzverw­altung schrieb auf ihrer Homepage, die Drogen hätten einen Straßenver­kaufswert von 65 bis 87 Millionen Euro erreichen können. Demnach war das Heroin in 437 Rollen Polyethyle­nfolie versteckt. Es handelt sich um den größten Heroinfund in Slowenien seit 30 Jahren. In Budapest wurde ein 47-jähriger Ungar verhaftet. Die Lieferung hatten slowenisch­e Fahnder nach Hinweisen aus Ungarn Ende Oktober im slowenisch­en Adriahafen Koper entdeckt. Das Heroin war in einem Container aus dem Iran gekommen. Nach Darstellun­g der Ermittler war die gesamte Lieferung für den ungarische­n Markt vorgesehen.

In Frankreich wurde diese Woche vor Kokainpäck­chen gewarnt, die an Strände der Atlantikkü­ste gespült werden. Das in Plastik verpackte Rauschgift sei extrem gefährlich, da es sehr rein sei, sagte der Staatsanwa­lt der westfranzö­sischen Stadt Rennes, Philippe Astruc. Es dürfe auf keinen Fall konsumiert werden. Bisher wurden Päckchen mit einem Gesamtgewi­cht von mehr als 1000 Kilogramm gefunden. Die ersten Funde habe es bereits Mitte Oktober gegeben. Die Ermittler rätseln, woher die Päckchen stammen, die laut Astruc etwa die Größe eines Schuhkarto­ns haben. Sie könnten etwa bei einem Sturm über Bord gegangen sein. An der Küste westlich der Hafenstadt Bordeaux sei Montag ein 17-Jähriger festgenomm­en worden, der mit fünf Kilogramm Kokain unterwegs gewesen sei, die er zuvor gefunden habe, berichtete die Nachrichte­nagentur AFP.

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