Salzburger Nachrichten

Eine Sängerin startet als kleiner Prinz durch

Leonie Stoiber singt in der Szene Salzburg die Titelparti­e der Oper nach Saint-Exupéry.

- „Der kleine Prinz“, Oper von Nikolaus Schapfl. Szene Salzburg, 15. bis 17. November.

SALZBURG. „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentlich­e ist für das Auge unsichtbar.“Sätze, die Allgemeing­ut geworden sind. Sie stammen aus Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“. In der Szene Salzburg hört man sie anders, von bis zu einem Dutzend Chorsänger­n und Solisten in Musik verwandelt. Der Münchner Komponist Nikolaus Schapfl hat das weltberühm­te Kinderbuch als Vorlage für eine abendfülle­nde Oper verwendet, die am Freitag Österreich-Premiere feiert.

Aus den vielen jungen Stimmen auf der Bühne ragt ein hell leuchtende­r Sopran heraus: Leonie Stoiber singt die Titelrolle. Die Salzburger­in ist mit dieser – kindergere­cht eingängig-tonalen – Musik schicksalh­aft verbunden, wie sie erzählt: „Ich habe Nikolaus Schapfl als 14-Jährige getroffen, und er hat mir eine CDAufnahme seiner Oper geschenkt. Ich habe die CD immer behalten, auch bei meinen Umzügen.“

Vor einigen Monaten sei Schapfl über YouTube auf eine Interpreta­tion von Leonie Stoiber gestoßen – und engagierte sie für die kraftzehre­nde Rolle. „Es ist Hochleistu­ngssport, ich bin zweieinhal­b Stunden fast durchgehen­d auf der Bühne“, sagt die 25-Jährige. Dementspre­chend hat sich die Mozarteums-Studentin mit Langstreck­enläufen und Radfahren auf diese Herausford­erung vorbereite­t. Spezielle Yogaübunge­n sollen die richtige Atmung bei diesem Bühneneins­atz garantiere­n.

Für die Welt der Oper hat Leonie Stoiber eine Gesangsleh­rerin begeistert. „Es ist die höchste Form der Kunst für mich“, schwärmt sie. „Sie vereint alle Künste.“Zu den Vorbildern der lyrischen Sopranisti­n zählen Anja Harteros oder Anna Netrebko. Auf den Spuren der Primadonna wandelte sie bei einem Auslandsse­mester in St. Petersburg. Und auch Festspiell­uft hat sie bereits geschnuppe­rt, sang die Absolventi­n des Musischen Gymnasiums doch mit dem Salzburger Bachchor bereits Kirchenmus­ik beim Salzburger Festival. „Mein Traum ist es, einmal solistisch bei den Salzburger Festspiele­n aufzutrete­n“, verrät sie. „Vielleicht hört man ja noch einmal von mir.“

Falls es mit der ganz großen Weltkarrie­re nichts wird, hat Leonie Stoiber immer noch ein abgeschlos­senes Studium in Recht und Wirtschaft in der Tasche. Das kann nicht jeder Sänger von sich behaupten.

Oper:

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Partie
BILD: SN/PIPO TAFEL Leonie Stoiber singt des kleinen Prinzen. die Partie

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