Freilassing und der Streit um Fluglärm
Da glaubt man zwischen den Zeilen zu lesen, dass sich beim Bürgermeister von Freilassing die große Erleuchtung in Hinsicht auf den Salzburger Flugverkehr vollzogen hat, und muss im zweiten Ansatz feststellen, dass der Schein doch mächtig trügt.
Im gleichen Atemzug ein Flugverbot für die Randzeiten von 6 bis 8 und 22 bis 23 Uhr zu thematisieren ist einfach nur realitätsfremd und naiv. Es wäre nicht verwunderlich, wenn nun auch noch die Fluglärmgegner diesseits und jenseits der Grenze eine zweistündige Mittagsflugpause einfordern. Bei dem Thema Richtungsverteilung bei
Start und Landung wird von gerechter Verteilung, nicht aber von Sicherheit gesprochen. Und wenn nur 0,5 Prozent mehr an Sicherheit beim An- und Abflug möglich ist, so hat dies grundsätzlich Priorität.
Wenn die Stadt Freilassing sich so um Ruhe und Sicherheit sorgt, wie sieht es eigentlich mit dem Bahngüterverkehr aus, der munter rund um die Uhr durch Freilassing rattert? Wie sieht es eigentlich damit aus, dass mitten im Ort auf dem Bahnhofsgelände mehrmals pro Woche weit über eine Million Liter brennbare, giftige und explosive Flüssigkeiten in Tankwagen zwischengelagert werden? Das interessiert allem Anschein nach wohl niemanden oder liegt es daran, dass die Bahnlobby/Wählerlobby in dieser ehemaligen Eisenbahnerstadt so mächtig ist, dass man sich ungern mit ihr anlegt? Freilassing sollte sich endlich mal bewusst sein, dass die positive Entwicklung des „Wirtschaftsmikrokosmos Freilassing“wesentlich auch von der Nähe zu Salzburg und seinem Flughafen abhängt, und sich kooperativer zeigen.
Dass der scheidende Freilassinger Bürgermeister scheinbar nach jahrzehntelanger Lobbyarbeit für die Fluglärmgegner Salzburg jetzt kurz vor seinem Abgang die Hand reicht, erinnert mich nicht an Einsicht, sondern eher an die Geschichte von dem Wolf und der Kreide. Wolfgang Steckhan 83404 Ainring