Salzburger Nachrichten

„Die Bundeshymn­e erzeugt Gänsehaut“

Andreas Ulmer ist nicht nur bei Red Bull Salzburg unverzicht­bar. Der 34-Jährige erkämpfte sich auch einen Fixplatz in der Nationalel­f.

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Im Interview mit den „Salzburger Nachrichte­n“hat Andreas Ulmer verraten, warum das EM-Qualifikat­ionsspiel gegen Nordmazedo­nien auch für ihn ein ganz besonderes Spiel ist.

SN: Ein Punkt fehlt noch zur EM-Qualifikat­ion. Sind Sie schon bereit für die große Feier im Prater? Andreas Ulmer: Zuerst müssen wir einmal das Spiel gewinnen. Das wird nicht so einfach, wie viele glauben. Der Gegner wird sich mit allen Mitteln wehren und will verhindern, dass wir eine Party feiern.

SN: Gewinnen? Es reicht doch schon ein Punkt. Mit einem Sieg zu feiern ist aber doch um einiges schöner. Wir wollen im letzten Heimspiel der Qualifikat­ion die Zuschauer auch begeistern. Ich glaube schon, dass wir dazu in der Lage sind. Das Stadion wird voll sein. Ich freue mich schon auf diese tolle Stimmung. Aber noch einmal, wir müssen trotz aller Euphorie konzentrie­rt auftreten und hellwach sein.

SN: Weil im Fußball immer alles passieren kann? Richtig, man darf sich nie zu sicher sein. Siehe unser Spiel mit Salzburg in Liverpool. Wer hätte gedacht, dass wir in kürzester Zeit aus einem 0:3 ein 3:3 machen. Und eines wollen wir sicher nicht. Nach Lettland fliegen, um dort ein echtes Endspiel zu haben.

SN: Ihr 17. Länderspie­l könnte ein besonderes werden. Sind Sie sich bewusst darüber? Ja, schon, die Vorfreude ist riesig. Ich war ja noch nie dabei, wenn ein österreich­isches Nationalte­am über eine Qualifikat­ion für ein Großereign­is jubeln konnte. Schon das Gefühl im Vorfeld ist aufregend. Ich passieren wird. bin gespannt was

SN: Meister, Cupsieger, Spiele in der Champions League und dazu ein wichtiger Bestandtei­l des ÖFB-Teams: War das Jahr 2019 das beste in Ihrer Karriere? Es war ein Jahr, wie im Traum. Ich bin dankbar dafür, dass ich das alles erlebe, ich auf dem Rasen die österreich­ische Nationalhy­mne und jene der Champions League hören darf. Für Österreich zu spielen ist ein ganz besonderes Erlebnis. Wenn man für sein Land antreten kann, werden Emotionen frei, da bekommt man richtig Gänsehaut, wenn die Bundeshymn­e ertönt.

SN: Auch mit 34 Jahren wirken Sie in jedem Spiel hochmotivi­ert. Wie schaffen Sie es, immer noch die Spannung hochzuhalt­en?

Ich versuche einfach nur, jedes Spiel, das ich absolviere, zu genießen. Es ist auch wichtig, Spaß an seiner Arbeit zu haben. Und ich fühle mich sowohl bei Red Bull Salzburg als auch im Nationalte­am heimisch. Fühlt man sich in seiner Umgebung wohl, ist das die Basis für gute Leistungen. Respekt ist dabei enorm wichtig, innerhalb der Mannschaft, aber auch bei allen anderen, die für den Erfolg arbeiten.

SN: Erfolg haben Sie sowohl mit Salzburg als auch mit dem ÖFB-Team. Kann man einen Vergleich ziehen? Auf alle Fälle. Die Art und Weise, wie wir mit Salzburg und dem Nationalte­am spielen, ist ähnlich angelegt. Intensiver Fußball mit viel Druck auf den Gegner gepaart mit Ballbesitz. Dieser Stil kommt mir auch entgegen, passt zu mir.

SN: So wird Österreich gegen Nordmazedo­nien auftreten? Wir wissen genau, was nötig ist, um erfolgreic­h zu sein. Leichtsinn­ig werden wir trotz der guten Ausgangspo­sition nicht auftreten. Jeder ist seit einer Woche voll fokussiert auf dieses Spiel. Weil jeder weiß, was im Fußball alles passieren kann. Wir haben uns in dieser Qualifikat­ion von Spiel zu Spiel gesteigert und jetzt wollen wir uns belohnen.

SN: Um dann auch bei der Endrunde 2020 eine gute Rolle zu spielen? Man muss erst einmal die Gruppenaus­losung abwarten, denn es sind ja wahrschein­lich alle Topteams Europas dabei. Diese Spiele sind dann noch einmal ein höherer Level. Aber auch wir haben viele Spieler, die in Topligen bei ihren Clubs Leistungst­räger sind. Ich bin überzeugt, dass wir mit vielen Nationalma­nnschaften mithalten können. Wir müssen uns wirklich nicht verstecken – vor niemandem.

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BILD: SN/GEPA In Topform: Andreas Ulmer.

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