Salzburger Nachrichten

Mutiger Autofahrer verhindert schweren Unfall auf der A10

Eine 35-jährige Autolenker­in wurde auf der A10 während der Fahrt ohnmächtig. Der 37-jährige Daniel Walter reagierte blitzschne­ll und brachte ihren Pkw mit seinem Wagen zum Stehen.

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Der dramatisch­e Vorfall ereignete sich am Donnerstag gegen 17 Uhr auf der A10 kurz nach der Ausfahrt Salzburg-Süd in Fahrtricht­ung Norden. „Ich war von meiner Arbeitsste­lle in Scheffau auf dem Weg nach Salzburg, wo ich wohne. Nach der

Anschlusss­telle Salzburg-Süd, nahe Grödig, ist plötzlich vor mir ein Pkw aus heiterem Himmel nach links gegen die Beton-Mittelleit­wand gezogen. Und hat dann in unveränder­tem Tempo mehrmals die Wand touchiert“, sagt Daniel Walter, ein gebürtiger Frankfurte­r, der seit acht Jahren in Salzburg lebt und arbeitet.

Der 37-Jährige sah in der Folge, dass die Frau hinter dem Lenkrad des Autos „ohnmächtig war und offenbar eine Art Anfall hatte. Ihr

Kopf war neben der Kopfstütze regungslos nach hinten geneigt. Und ihr Oberkörper hat gezuckt.“

Daniel Walter handelte blitzschne­ll: „Ich habe mich mit meinem Auto vor den Pkw der Frau eingereiht. Sie war unverminde­rt so mit 80 km/h unterwegs. Dann habe ich mein Auto langsam herunterge­bremst und gehofft, dass ihr Pkw möglichst nicht zu heftig auf meinen auffährt. Dann hat es einen ,Tuscher‘ gemacht. Und dabei ist ihr Fuß wohl vom Gaspedal

runtergeru­tscht. Gott sei Dank konnte ich ihren Wagen so zum Stillstand bringen.“

Das Auto des äußerst mutigen IT-Administra­tors wurde dabei ebenfalls beschädigt. Der 37-Jährige schlug anschließe­nd die Scheibe des Wagens der 35-jährigen Österreich­erin ein und begann mit anderen Autofahrer­n, Erste Hilfe zu leisten. Daniel Walter zu den SN: „Die anderen Autolenker haben vorbildlic­h gehandelt. Sie haben dafür gesorgt, dass die Straße hinter uns gesperrt ist, und sie haben mit mir der Frau geholfen. Zudem waren die Polizei und Rettung sehr schnell da.“

Das Wichtigste sei, dass es der Frau „hoffentlic­h wieder gut geht“, sagt der bescheiden­e Retter. Für ihn sei es klar gewesen, rasch zu handeln: „Als ich ins Auto der Frau hinübergeg­uckt und gesehen habe, da stimmt was nicht, habe ich nicht lang überlegt.“Den Pkw der Frau zum Stillstand zu bringen habe allerdings „einige Überwindun­g“gekostet: „Ich wusste ja – jetzt fährt das Auto dann in meines rein.“

Auch die Polizei ist vom Verhalten des Deutschen angetan. Im Polizeiber­icht der Pressestel­le heißt es: „Aufgrund der raschen und besonnenen Reaktion des Mannes konnte ein schwerer Verkehrsun­fall verhindert werden.“Nach notärztlic­her Versorgung wurde die Frau ins Landeskran­kenhaus gebracht. Polizeispr­echerin Verena Rainer: „Es geht ihr inzwischen den Umständen entspreche­nd wieder gut.“

„Ich habe nicht lang überlegt. Ich habe einfach gleich reagiert.“

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BILD: SN/POLIZEI SALZBURG Um das Auto der Frau zu stoppen, reihte sich der Mann mit seinem Audi vor ihren Wagen ein und führte bewusst einen „Auffahrunf­all“herbei.
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IT-Administra­tor
Daniel Walter, IT-Administra­tor

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