Türsteher stoppen im Advent die „Klotouristen“
Alle Jahre wieder ärgern sich Gastronomen in der Altstadt über die „Fremdpinkler“vom Salzburger Christkindlmarkt. Ein Café löst das Problem auf eigene Weise.
Es ist gelinde gesagt ein drängendes Problem. Ereilt die Besucher des Salzburger Christkindlmarkts nach dem Genuss der einen oder anderen Tasse Glühwein das Bedürfnis, eine Toilette aufzusuchen, begnügen sich viele nicht mit den Klocontainern, die der Christkindlmarkt zur Verfügung stellt. Sie ziehen die Toiletten in den umliegenden Cafés vor.
Seit Jahren habe man im Advent mit diesem Problem zu kämpfen, sagt Geschäftsführerin Elisabeth Aigner vom Café Tomaselli. An starken Tagen bilde sich vor den Toiletten im ersten Stock immer wieder eine Warteschlange. „Man erkennt genau, wer Gast ist und wer im Mantel dasteht.“Auch kurz vor dem Zusperren mache sich der Klotourismus bemerkbar. „Da kommt dann oft ein ganzer Schwall Leute herein und geht noch schnell aufs Klo.“Aigner schlägt vor, in der Vorweihnachtszeit auch auf dem Alten Markt Toilettencontainer aufzustellen. „Schließlich haben hier viele Vereine ihren Stand.“
Auch im benachbarten Café Fürst mischen sich häufig Christkindlmarktbesucher unter die Gäste, nehmen aber nicht an einem der Tische Platz, sondern steuern schnurstracks die Toilette an. „Wir haben keine Freude damit, aber wir tolerieren es, wenn jemand freundlich fragt“, sagt Doris Fürst.
Im Café Glockenspiel greift man schon seit vier Jahren zur Selbsthilfe. „Wir wissen, wie das funktioniert, und haben das Problem mittlerweile im Griff“, erklärt Betriebsleiter Walter Lanzerstorfer. „Wenn es notwendig ist, setzen wir Mitarbeiter ein, die sich an die Tür stellen und die Leute, die nur die Toilette benutzen wollen, nicht hereinlassen.“An rund 20 Tagen beziehen die Türsteher im Advent ihren Posten.
Vor allem an Feiertagen und an den Wochenenden nehme der Andrang derart überhand, dass man nicht mehr normal durchs Café gehen könne, sagt Lanzerstorfer. Natürlich sei es gut, wenn viele Gäste in der Altstadt seien. „Davon leben wir ja auch.“Bis zu einem gewissen Grad habe man auch Verständnis für die Klobesucher: „Wer benutzt schon gern ein öffentliches Klo?“
Gesetzlich sei diese Vorgehensweise gedeckt, sagt Albert Ebner, Tourismusspartenobmann der Wirtschaftskammer.
Im Vergleich zum Rupertikirtag – dort erwarten die Besucher