Liftkarten haben keinen Fixpreis
Je früher man kauft, desto günstiger. Mit einem dynamischen Preismodell wollen die Rauriser Hochalmbahnen mehr Wintersportler anlocken.
Fixe Ermäßigungen gibt es bei Lifttickets unzählige. Aber ein dynamisches Preismodell habe bisher noch kein Seilbahnunternehmen in Österreich, sagt Siegfried Rasser, der Geschäftsführer der Rauriser Hochalmbahnen. Rauris sei das erste Skigebiet im Land, das es eingeführt habe.
Die ermäßigten Tickets heißen „Echt.Fair-Ticket“und sind nur online über die Homepage der Hochalmbahnen zu buchen. Zur Auswahl stehen Karten für ein bis sieben Tage für Erwachsene, Jugendliche und Kinder. „Man kann auf den Normalpreis bis zu 25 Prozent in der Hauptsaison und bis zu 35 Prozent in der Nebensaison sparen“, sagt Rasser.
Diese Maximalersparnis lässt sich aber nur erzielen, wenn man mindestens einen Monat vor dem Skitag kauft. Ob dann auch das Wetter passt, weiß man natürlich nicht. Aber je länger man mit dem Kauf wartet, desto teurer wird es. Am Tag vor dem Termin gebe es dann vielleicht nur mehr fünf Prozent Rabatt, so Rasser. Außerdem steht immer nur ein gewisses Kontingent zur Verfügung. „Zum Beispiel fünf Tageskarten, die um 30 Prozent ermäßigt sind. Sind die weg, öffnet sich sofort ein neuer Topf, bei dem es weniger Rabatt gibt. Zum Beispiel 27 Prozent.“Etwa 50 ermäßigte Karten gebe es pro Tag. Aber auch das variiere. Abhängig sei die Zahl der ermäßigten Karten und die Höhe der Ermäßigung von der Nachfrage. Je größer die Nachfrage, desto weniger kann man sparen. Dazu wurden die Kartenkäufe der letzten Jahre ausgewertet und das System damit gefüttert.
„Hotellerie und Reiseveranstalter nutzen dynamische Preismodelle schon lange“, sagt Rasser. „Unser System kommt von einer amerikanischen Firma, die schon länger US-Skigebiete damit ausstattet und seit drei Jahren auch in der Schweiz tätig ist.“In Österreich sei „Dynamic Pricing“in der Seilbahnbranche auch schon lange ein Thema, aber bisher habe es niemand umgesetzt. „Möglicherweise, weil es eine gewisse Skepsis gibt oder die großen Skigebiete ihre Pisten auch so füllen können.“In Rauris sei das anders. Man habe noch Platz im Skigebiet. Durch seine Lage und weil man bei der Pistenfläche mit den Großen nicht mithalten kann, kommen nach Rauris relativ wenige Tagesgäste. Die Zahl der Betten im Ort ist beschränkt und von den Nächtigungszahlen der 1990er-Jahre ist man noch weit entfernt. „Wir wollen bekannter werden und mehr Gäste anlocken“, sagt Rasser. „Bei denen, die einmal bei uns waren, ist die Zufriedenheit sehr groß. Viele kommen wieder.“
Mit dem Rabattsystem will man aber nicht nur erreichen, dass sich die Wintersportler früher und schneller für Rauris entscheiden, sondern auch, dass mehr online gekauft wird. Der
„Wir wollen, dass mehr Kunden online kaufen.“
Personalaufwand an den Kassen soll sinken und die Warteschlange kürzer werden. Rasser: „Man druckt sich den Gutschein mit QR-Code zu Hause aus und geht zur Kassa. Da muss das Ticket nur mehr ausgedruckt werden. Das Personal muss nicht mehr alles eingeben.“Es besteht auch die Möglichkeit, alte Tickets für das in Rauris verwendete Zutrittssystem wieder aufzuladen. Dazu gibt man die Nummer auf dem alten Ticket beim Online-Kauf ein. Dann kann man direkt zum Lift gehen.