Die Nöte in den Kindergärten sind anderswo noch größer
Sagt die zuständige Landesrätin. Die Opposition macht ihr neues Gesetz für Probleme verantwortlich.
Nach dem SN-Bericht über den Personalmangel in Salzburgs Kindergärten weist die zuständige Landesrätin Andrea Klambauer (Neos) die Darstellung der Berufsgruppe zurück, wonach unqualifiziertes Personal tätig sei. Salzburg stehe im Bundesländervergleich sogar am besten da. „Bei uns sind nur 21 Prozent des Betreuungspersonals Helferinnen. Das ist der beste Wert in Österreich.“
Die Helferinnen würden stets nur zur Unterstützung einer gruppenführenden Pädagogin eingesetzt. In Salzburg müsse die Hälfte der Assistentinnen der
Gruppen aus ausgebildeten Pädagoginnen bestehen. „Ein Anteil von 50 Prozent von Helferinnen, wie es ihn in Niederösterreich gibt, wäre in Salzburg gesetzlich gar nicht möglich.“
Klambauer räumt zwar Personalmängel in den Kindergärten ein, der hänge aber mit der gestiegenen Zahl der Betreuungsplätze zusammen. „Wir haben zwar einerseits im Vergleich zum Vorjahr
100 Pädagoginnen mehr im Bundesland. Andererseits sind aber heuer 900 neue Betreuungsplätze geschaffen worden.“
SPÖ-Landtagsabgeordnete Karin Dollinger sieht durch das seit diesem Kindergartenjahr gültige neue Kinderbetreuungsgesetz eine Verschärfung des Personalmangels. „Für die Pädagoginnen brachte es zusätzliche Aufgaben, aber sie erhielten dafür keine zusätzliche Zeit.“Viele Kindergärten seien in einer aussichtslosen Situation, davon habe sie sich selbst ein Bild gemacht. „Ich habe mit mehreren Leiterinnen telefoniert: Überall gibt es dasselbe Problem, ausgebildete Kräfte zu finden.“Dollinger fordert von der Landesregierung Maßnahmen, unter anderem einen Springerinnenpool für Pädagoginnen.
FPÖ-Familiensprecherin Karin Berger bedauert, dass das neue Gesetz trotz vieler Bedenken „durchgeboxt“worden sei. „Die Arbeitsbedingungen hinsichtlich Betreuungsschlüssel und Gruppengrößen wurden nicht beachtet. Jetzt stehen viele Pädagoginnen vor dem Burn-out.“
„Salzburg steht im Vergleich der Bundesländer am besten da.“
Andrea Klambauer, Neos
„Pädagoginnen bekamen mehr Aufgaben, aber keine Zeit dafür.“
Karin Dollinger, SPÖ