Schärfere Regeln treffen rund 80 Biobauern
Die EU fordert von Österreich strengere Ausnahmeregelungen von der Weidehaltung. Auch Salzburger Biobetriebe sind davon betroffen.
SALZBURG. Von der Kritik der EU an den zu laxen Vorschriften für Biobauern dürften in Salzburg rund 80 von 3600 Biobetriebe betroffen sein, schätzt der Salzburger Bio-Austria-Geschäftsführer Andreas Schwaighofer. Hauptkritikpunkt sind die laut EU zu großzügigen Ausnahmen für die vorgeschriebene Weidehaltung.
Die Ausnahmeregelungen – etwa weil die hofnächste Weide mehr als 200 Meter entfernt ist oder weil sie von öffentlichen Straßen durchschnitten ist – würden die weidefähigen Flächen von rund 160 Betrieben reduzieren. Schwaighofer schätzt, dass von den nun angekündigten schärferen Bestimmungen jeder zweite dieser Biobetriebe betroffen ist. In den Regionen innergebirg dürfte die Betroffenheit weniger hoch sein als im von Zersiedelung geprägten Flachgau. Etwa die Hälfte der Salzburger Biobauern ist unter dem Dach von Bio Austria vereint. „Wir haben seit mehr als zwei Jahren noch stärkere Verpflichtungen zur Weidehaltung implementiert als vom österreichischen Gesetz vorgeschrieben“, sagt Schwaighofer. Dennoch gebe es auch unter den Bio-Austria-Betrieben Betroffene. „Für einen Biobauern, der seinen Betrieb mitten im Dorf hat und dessen Weiden einen Kilometer weit entfernt sind, ist die Weideverpflichtung nahezu undurchführbar.“Letztlich werde es an den Bauern liegen, sich umzuorientieren und etwa ganz auf Almwirtschaft umzusteigen oder sich vom Biolandbau zu verabschieden.