Venedig versucht einen Neustart
Unwetter machen Italien weiter zu schaffen: In Südtirol entgleiste Zug.
Nach der Flutwelle der vergangenen Woche versucht Venedig einen Neustart. Am Montag öffneten wieder die Schulen, die Vaporetti, die Wasserbusse der Lagunenstadt, verkehrten wieder nach Plan. Wohnungsbesitzer, Shopinhaber und Handwerker begannen, die Schäden von drei Flutwellen innerhalb einer Woche zu beseitigen.
Der Ministerrat in Rom plante am Montag eine Sitzung, um Finanzierungen für die von den Unwettern der vergangenen Tage schwer betroffenen Regionen lockerzumachen. Inzwischen blieb die Lage in mehreren Teilen Italiens angespannt. Im Raum von Modena verursachten Wind und Schnee erhebliche Probleme bei Strommasten. Gemeldet wurden Stromausfälle, die 20.000 Haushalte betrafen.
In der Toskana wurde weiterhin der Pegel des Flusses Arno beobachtet, der nach den heftigen Regenfällen der vergangenen Woche stark gestiegen ist. Seit 1992 war der Fluss noch nie so stark angestiegen, berichtete der Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella. 500 Personen mussten in Cecina nahe der toskanischen Hafenstadt Livorno ihre Wohnungen verlassen, weil sie von Überschwemmungen bedroht waren. Auch der Fluss Tiber in Rom stieg stark an. In der Provinz Caserta in der süditalienischen Region Kampanien
blieben am Montag die Schulen geschlossen, nachdem es in der Nacht auf Montag zu heftigen Niederschlägen gekommen war.
Ein Erdrutsch in Südtirol hat einen Zug entgleisen lassen. Verletzt wurde bei dem Vorfall am Montag im Pustertal niemand. Es seien nur zwei Personen in dem Zug auf dem Weg nach Bruneck gewesen. Die Räumungsarbeiten liefen. Nach dem heftigen Wintereinbruch sind in Südtirol zahlreiche Straßen gesperrt. „Bleibt daheim! Jedes Auto weniger verhindert Chaos!“, schrieb der Bürgermeister von St. Lorenzen, Martin Ausserdorfer, am Montagmorgen auf Facebook.
Der am Sonntag durch eine Lawine abgeschnittene Ort Martell im Westen Südtirols war am Montag wieder erreichbar. „Momentan spielt das Wetter in unsere Karten“, sagte Bürgermeister Georg Altstätter. 40 bis 50 höher gelegene Häuser mit 200 bis 250 Bewohnern seien aber weiter eingeschlossen. Und auch Tausende Haushalte blieben ohne Strom.