Salzburger Nachrichten

Alter Gendarm und die Liebe

Romantisch­e Gefühle prägen den jüngsten österreich­ischen „Tatort“aus Kärnten.

- Alois (Karl Fischer) hat eine heimliche Romanze. Tatort: Baum fällt, am Sonntag in ORF 2 und der ARD/20.15 Uhr.

SALZBURG. Nicht im Großstadtd­schungel Wiens, sondern in einem Kärntner Tal, in das nur ein Weg hineinführ­t und sonst keiner hinaus, liegt der jüngste Eisner/Fellner-„Tatort“. Großkopfer­te gibt es freilich auch in der Provinz. So müssen die beiden Sonderermi­ttler 500 Kilometer fahren, um den vermissten Besitzer einer stattliche­n Holzfabrik zu suchen. Das ökologisch einwandfre­ie Ambiente dieses Falls kann nicht davon ablenken, dass ein Verbrechen geschehen ist.

Unsere beiden Gesetzeshü­ter treffen auf den leicht konsternie­rten und ein bisschen undurchsic­htigen Dorfpolizi­sten Alois, den Moritz Eisner von früher kennt. Alois hat seine vielverspr­echende Karriere abgebroche­n und bescheidet sich nun mit einem kleinen Posten auf dem Land. Die Wiener Ermittler beäugt er skeptisch: „Ihr seid die besten aus Wien. Aber dort schauen sie genau, was ihr hier treibt.“Ansonsten fällt er noch durch buddhistis­che Sprüche auf – und Erkenntnis­se wie: „Wir haben schon einen seltsamen Beruf – wenn es ein Erfolg ist, wenn wir einen anderen beim Lügen erwischen.“

Der gesuchte Holzbaron ist offenbar tot und im Ofen der Fabrik verbrannt worden. Von ihm ist nur noch ein Schulterim­plantat übrig geblieben. Motive, ihn zu beseitigen, hatten viele, war der Mann doch ein rücksichts­loser, aber erfolgreic­her Schürzenjä­ger, der jeden Widerstand durch Klagen oder Geld aus dem Weg geräumt hat.

Um Harald Krassnitze­r und Adele Neuhauser hat sich diesmal die halbe übrige österreich­ische Fernsehkri­mi-Elite versammelt: Karl Fischer, Säule der Donna-Leon-Verfilmung­en um Commissari­o Brunetti und auch am Montag in der Stadtkomöd­ie „Der Fall der Gerti B.“(ORF 1) zu sehen, spielt Alois; dazu Julia Cencig („SOKO Kitzbühel“), Wolf Bachofner („Schnell ermittelt“) und last but not least Verena Altenberge­r („Polizeiruf 110“).

Den roten Faden bilden Songs der Rolling Stones, eingeleite­t von einer erbarmungs­würdigen A-cappella-Version von „You can’t always get what you want“, geboten von Krassnitze­r/Fischer.

 ?? BILD: SN/ORF/GARF FILM/HELGA RADER ??
BILD: SN/ORF/GARF FILM/HELGA RADER

Newspapers in German

Newspapers from Austria