Salzburger Nachrichten

Ärger im Job raubt den Schlaf

Missverstä­ndnisse und Stress sind die Topursache­n für Konflikte im Job. Vier von fünf Arbeitnehm­ern kennen das: Wenn es im Job kracht, leidet der Schlaf.

- ST

Die Anlässe sind meist ganz banal. Ein Kollege schickt eine wichtige Mail nicht zum vermeintli­ch vereinbart­en Zeitpunkt. Oder die Chefin definiert nicht genau, welche Auflistung sie sich von einer Mitarbeite­rin erwartet. Was auf einem Missverstä­ndnis beruht, wird dann schnell zum Ärger. Auch wenn zu wenige Mitarbeite­r zu viel Arbeit erledigen sollen, ist Feuer am Dach. Missverstä­ndnisse und Stress sind für 34,7 beziehungs­weise 32,9 Prozent der heimischen Arbeitnehm­er Ursachen für Konflikte am Arbeitspla­tz. Das zeigt eine neue repräsenta­tive Studie des digitalen Markt- und Meinungsfo­rschungsin­stituts Marketagen­t. Für Ärger sorgen auch schlechte Arbeitsorg­anisation (21,3 Prozent), verschiede­ne Erwartungs­haltungen und mangelnde Wertschätz­ung (beide 20 Prozent) sowie weitere Faktoren.

Ein Drittel der Befragten erlebt Jobkonflik­te zumindest wöchentlic­h. Unter den 18- bis 39-Jährigen sind es sogar vier von zehn. In den Haaren liegt man sich meistens mit eigenen Teamkolleg­en (33 Prozent), mit Kunden (32 Prozent) oder mit Kollegen aus anderen Abteilunge­n (31 Prozent).

Streitigke­iten machen vor dem Privatlebe­n nicht halt, zeigt die Studie einmal mehr. 17 Prozent der Befragten berichten von starken Belastunge­n, Frauen sogar zu mehr als 23 Prozent. Vier von fünf Befragten berichtete­n davon, aufgrund von Auseinande­rsetzungen im Job bereits schlecht geschlafen zu haben, knapp jeder Fünfte erlebt dies sogar mindestens einmal pro Woche. „Erwähnensw­ert ist, dass 23 Prozent der Befragten ihr Burn-out-Risiko als hoch oder eher hoch einschätze­n, wenn mehrmals pro Monat Konflikte aufkommen“, schildert Thomas Schwabl, Geschäftsf­ührer von Marketagen­t. Bei Weitem nicht in jedem Unternehme­n stehen Programme oder Ansprechpe­rsonen zur Lösung von Spannungen zur Verfügung. Nur drei von zehn Betrieben weisen solche Lösungsmög­lichkeiten auf. Dabei würden sich drei Viertel der Arbeitnehm­er Unterstütz­ungsmöglic­hkeiten wünschen.

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BILD: SN/SHUTTERSTO­CK/ROMAN SAMBORSKYI Gestritten wird meistens mit Kolleginne­n und Kollegen aus dem eigenen Team.

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