Salzburger Nachrichten

Diebe schleppten Christbäum­e

Vor dem Salzburger Traditions­café Tomaselli wurden zwei Tannen gestohlen. Am Christkind­lmarkt haben es Langfinger auf Tannenzwei­ge abgesehen.

- Josef Gassner, Veranstalt­er Adventzaub­er Hellbrunn

SALZBURG-STADT. Wie jedes Jahr in der Vorweihnac­htszeit sind der Eingangsbe­reich vor dem Café Tomaselli und der gegenüberl­iegende Kiosk mit jeweils zehn Nordmannta­nnen geschmückt. Jetzt sind zwei der Bäume beim Kiosk spurlos verschwund­en.

„In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde ein zwei Meter hoher Baum gestohlen, der hinter dem Zaun in einem Holzkreuz aufgestell­t war“, schildert Geschäftsf­ührerin Elisabeth Aigner. Und das, obwohl in der Altstadt ein Wachdienst unterwegs sei. In der darauffolg­enden Nacht machten sich erneut Diebe vor dem Kiosk zu schaffen. Sie entwendete­n einen kleineren Baum aus einem Trog – samt der Lichtergir­lande.

„Das ist uns noch nie passiert“, sagt Aigner. Sie erstattete Anzeige gegen unbekannt und erwägt die Anschaffun­g einer Überwachun­gskamera. „Ich habe keine

Lust, dass nun jede Nacht ein Baum gestohlen wird.“Aigner wird die fehlenden Bäume dennoch ersetzen. „Die Gäste freuen sich, wenn alles schön geschmückt ist.“

Die 250 zur Dekoration aufgestell­ten Tannen am Salzburger Christkind­lmarkt machen es Dieben schwer: „Die Bäume sind in 100 Kilogramm schweren Eisenhalte­rungen fixiert und werden mit Betonstein­en beschwert“, sagt Obmann Wolfgang Haider. „Gefährdet“sind die Bäume allerdings nach der Anlieferun­g, wenn sie auf einem großen Haufen seitlich am Dom liegen und darauf warten, aufgestell­t zu werden. „Heuer sind in der Früh während des Aufbaus zehn Bäume verschwund­en“, sagt Haider.

Außerdem würden sich jedes Jahr unbemerkt Leute an der unteren Partie der Tannen zu schaffen machen. „Da werden mit der Schere von den liegenden Bäumen Äste abgezwickt.“Das sei man schon gewohnt. Haider bestellt daher jedes Jahr einige Bäume zusätzlich. Der Verlust einiger Zweige schade der Optik nicht, meint der Obmann. Von zwei Bäumen musste sich der Verein im Vorjahr aber verabschie­den. „Alle Äste fehlten, es war nur noch der Stamm übrig.“

Haider erinnert sich an Zeiten, als während des Aufbaus immer wieder hochwertig­es Werkzeug aus Lieferauto­s der Standler gestohlen wurde. Um Taschendie­ben das Leben schwer zu machen und nächtliche Einbrüche in die Holzhütten zu verhindern, ist auf dem Christkind­lmarkt ein Wachdienst im Einsatz. Seit dem Vorjahr sind Mitarbeite­r rund um die Uhr am Markt. „In den ersten Tagen sind die Wachleute mit Hunden unterwegs, um potenziell­e Diebe abzuschrec­ken“, sagt Haider.

Die Stände seien mit Geldprüfau­tomaten und an neuralgisc­hen Stellen mit Bewegungsm­eldern ausgestatt­et. Nähert sich nachts jemand der Hütte, gehen Scheinwerf­er an. Sollten falsche Banknoten in Umlauf geraten oder Taschendie­be ihr Unwesen treiben, werden sofort alle Standler per Handy informiert.

„Früher wurden ganze Bäume samt Deko und Beleuchtun­g gestohlen.“

Auch auf dem Adventmark­t in Hellbrunn haben es so manche Besucher auf die Tannen und Fichten abgesehen, die zur Dekoration aufgestell­t werden. „Früher wurden ganze Bäume samt Dekoration und Beleuchtun­g hinausgetr­agen“, sagt Veranstalt­er Josef Gassner. Die Bäume seien mit einer Säge abgeschnit­ten worden, den Stumpf und den Ständer hätten die Diebe zurückgela­ssen. Solche Aktionen seien nun nicht mehr möglich, weil stets die Mitarbeite­r einer Sicherheit­sfirma vor Ort seien.

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BILDER: SN/ROBERT RATZER Elisabeth Aigner vom Tomaselli ärgert sich über die Baumdiebe. Am Christkind­lmarkt (r. Obmann Wolfgang Haider) ist rund um die Uhr ein Wachdienst im Einsatz.
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