Diebe schleppten Christbäume
Vor dem Salzburger Traditionscafé Tomaselli wurden zwei Tannen gestohlen. Am Christkindlmarkt haben es Langfinger auf Tannenzweige abgesehen.
SALZBURG-STADT. Wie jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit sind der Eingangsbereich vor dem Café Tomaselli und der gegenüberliegende Kiosk mit jeweils zehn Nordmanntannen geschmückt. Jetzt sind zwei der Bäume beim Kiosk spurlos verschwunden.
„In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde ein zwei Meter hoher Baum gestohlen, der hinter dem Zaun in einem Holzkreuz aufgestellt war“, schildert Geschäftsführerin Elisabeth Aigner. Und das, obwohl in der Altstadt ein Wachdienst unterwegs sei. In der darauffolgenden Nacht machten sich erneut Diebe vor dem Kiosk zu schaffen. Sie entwendeten einen kleineren Baum aus einem Trog – samt der Lichtergirlande.
„Das ist uns noch nie passiert“, sagt Aigner. Sie erstattete Anzeige gegen unbekannt und erwägt die Anschaffung einer Überwachungskamera. „Ich habe keine
Lust, dass nun jede Nacht ein Baum gestohlen wird.“Aigner wird die fehlenden Bäume dennoch ersetzen. „Die Gäste freuen sich, wenn alles schön geschmückt ist.“
Die 250 zur Dekoration aufgestellten Tannen am Salzburger Christkindlmarkt machen es Dieben schwer: „Die Bäume sind in 100 Kilogramm schweren Eisenhalterungen fixiert und werden mit Betonsteinen beschwert“, sagt Obmann Wolfgang Haider. „Gefährdet“sind die Bäume allerdings nach der Anlieferung, wenn sie auf einem großen Haufen seitlich am Dom liegen und darauf warten, aufgestellt zu werden. „Heuer sind in der Früh während des Aufbaus zehn Bäume verschwunden“, sagt Haider.
Außerdem würden sich jedes Jahr unbemerkt Leute an der unteren Partie der Tannen zu schaffen machen. „Da werden mit der Schere von den liegenden Bäumen Äste abgezwickt.“Das sei man schon gewohnt. Haider bestellt daher jedes Jahr einige Bäume zusätzlich. Der Verlust einiger Zweige schade der Optik nicht, meint der Obmann. Von zwei Bäumen musste sich der Verein im Vorjahr aber verabschieden. „Alle Äste fehlten, es war nur noch der Stamm übrig.“
Haider erinnert sich an Zeiten, als während des Aufbaus immer wieder hochwertiges Werkzeug aus Lieferautos der Standler gestohlen wurde. Um Taschendieben das Leben schwer zu machen und nächtliche Einbrüche in die Holzhütten zu verhindern, ist auf dem Christkindlmarkt ein Wachdienst im Einsatz. Seit dem Vorjahr sind Mitarbeiter rund um die Uhr am Markt. „In den ersten Tagen sind die Wachleute mit Hunden unterwegs, um potenzielle Diebe abzuschrecken“, sagt Haider.
Die Stände seien mit Geldprüfautomaten und an neuralgischen Stellen mit Bewegungsmeldern ausgestattet. Nähert sich nachts jemand der Hütte, gehen Scheinwerfer an. Sollten falsche Banknoten in Umlauf geraten oder Taschendiebe ihr Unwesen treiben, werden sofort alle Standler per Handy informiert.
„Früher wurden ganze Bäume samt Deko und Beleuchtung gestohlen.“
Auch auf dem Adventmarkt in Hellbrunn haben es so manche Besucher auf die Tannen und Fichten abgesehen, die zur Dekoration aufgestellt werden. „Früher wurden ganze Bäume samt Dekoration und Beleuchtung hinausgetragen“, sagt Veranstalter Josef Gassner. Die Bäume seien mit einer Säge abgeschnitten worden, den Stumpf und den Ständer hätten die Diebe zurückgelassen. Solche Aktionen seien nun nicht mehr möglich, weil stets die Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma vor Ort seien.