Salzburger Nachrichten

Ohne Lenkrad fahren

Salzburg Research hat für das Land erhoben, was Bürgerinne­n und Bürger über selbstfahr­ende Autos und Busse denken. Vielen fällt dazu das Wort „Zukunft“ein. Aber es gibt auch Bedenken.

- Awi

In Koppl dreht bereits der Digibus seine Runden – und das ohne Fahrer. Salzburg Research erforscht durch den Testbetrie­b die automatisi­erte Mobilität. Nun hat das Institut für das Land Salzburg zum BürgerInne­nDialog eingeladen: 23 Salzburger­innen und Salzburger beantworte­ten Fragen zu selbstfahr­enden Mobilen. Die Lösung in Koppl, also die Automatisi­erung des öffentlich­en Personenna­hverkehrs, sehen dabei alle Teilnehmen­den als wünschensw­ert.

Der Dialog fand Anfang April in mehreren Städten in Österreich statt, aber auch in Deutschlan­d, Frankreich, Kanada, den USA und Singapur. Der Tenor in Salzburg: Der Großteil hält automatisi­erte Mobilität für eine gute Sache. Große Vorbehalte gegen die Einführung hatten nur neun Prozent der Teilnehmen­den.

Mit den selbstfahr­enden Mobilen verbänden die Befragten am häufigsten das Wort „Zukunft“, heißt es in einer Aussendung von Salzburg Research. Die Hoffnung sei, dass automatisi­erte Fahrzeuge die Barrierefr­eiheit erhöhen: Die Mobilität aller könnte dadurch steigen. Für die Salzburger­innen und Salzburger war auch

„Sicherheit“und „Unfallverm­eidung“wichtig – es gebe weniger Verletzung­en durch Verkehrsun­fälle. Zudem verringert­en sich Staus auf den Autobahnen und man könne sich während der Fahrt beschäftig­en. Bedenken äußerten die Befragten zu möglicher starrer Überwachun­g und Datenmissb­rauch. Zudem

befürchtet­en die Teilnehmen­den, dass die Kosten für öffentlich­en Verkehr und den PkwBesitz zunehmen.

Mit dem Automatisi­erungsgrad stiegen die Vorbehalte: 96 Prozent haben Vertrauen in Teilautoma­tisierung, etwa Spurhalteo­der Stauassist­enten. Wenn gar kein Fahrer mehr erforderli­ch ist, sinkt das Vertrauen. Nur mehr 48 Prozent trauen das der Technik zu. Mehr als die Hälfte erklärten, sich dann unsicher zu fühlen. Cornelia Zankl von Salzburg Research: „Die Teilnehmen­den gaben an, dass umfangreic­he Tests unerlässli­ch sind, um das Vertrauen in die neue Technologi­e zu stärken.“Die unterschie­dlichen Automatisi­erungsgrad­e müssten zuerst in realistisc­her Umgebung getestet werden, bevor sie im Alltag eingesetzt würden.

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BILD: SN/ROBERT RATZER Selbstfahr­ende Öffis wie hier in Koppl hielten die Befragten für sinnvoll.

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