Volkskrankheit Kamera-Demenz
Wie die Fernsehberichte der jüngeren Vergangenheit eindrucksvoll bewiesen haben, verbreitet sich in unserem Land eine neue Volkskrankheit – die Kamera-Demenz.
Diese Krankheit zeigt Symptome wie die Vergesslichkeit des eigenen Abstimmungsverhaltens von Politikern in Raumordnungsangelegenheiten. Gewählte Volksvertreter und Beamte werden pauschal der Korruption bezichtigt; promovierte Mediziner vergessen, dass sie selbst mit zwei Wohnsitzen die
Annehmlichkeiten des Stadtlebens mit den Genüssen des Landlebens verbinden, Landwirte zeigen Kinderspielhäuschen anstelle ihrer ohne Bewilligung am Badeteich errichteten Partyhütten als vom Abbruch bedrohte Objekte in die Kamera; Stadtmenschen kommen aufs Land, um bei uns die Natur zu schützen, die sie selbst in der Stadt schon lange verbaut und zerstört haben. Auf die Rechtsstaatlichkeit wird vergessen, wenn sich kurzfristig die Volksmeinung ändert; Projektentwickler verzichten zugunsten einer schrillen Werbung auf jegliches Augenmaß in der Präsentation ihrer Projekte und Reporter/-innen verzichten für einen reißerischen Bericht auf jede journalistische Sorgfaltspflicht in ihrer Berichterstattung.
Medizin gegen diese Krankheit bekommt man nicht in der Apotheke, weil gesunder Menschenverstand und Anstand nicht käuflich sind. Ing. Herbert Wallner Stuhlfelden