Fast 76.000 Pflegekräfte müssen gefunden werden
Die bevorstehende generelle Pensionierungswelle macht vor den Pflegeberufen nicht halt. Ein Drittel der in der Pflege/Betreuung tätigen Menschen ist derzeit schon über 50, womit bis 2030 rund 41.500 Personen in Pension wechseln werden. Nur sie zu ersetzen reicht nicht. Vielmehr nimmt wegen der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen der Personalbedarf zu. Die „Gesundheit Österreich“kommt auf insgesamt 75.700 Arbeitskräfte, die binnen zehn Jahren für die Pflege gefunden werden müssen, davon 41.800 Diplomierte, 25.200 in der Assistenz und 8700 Heimhilfen.
Das geht aus einer von zwei Untersuchungen hervor, die Sozialministerin Brigitte Zarfl in Auftrag gab, damit die nächste Regierung eine fundierte Datenbasis hat, um das Pflegeproblem zu lösen. Neben dem Personalbedarf ging es um den Geldbedarf. Hier hat das IHS verglichen, wie es andere Länder Europas machen. Ergebnis: Eine Steuerfinanzierung wie in Österreich sei im Trend, dass sie aber ganz ohne Einbindung der Sozialversicherung (Stichwort Pflegeversicherung) erfolge, sei eher unüblich. Sollte ein Teil des Geldes aus Versicherungsbeiträgen kommen, müsse genau fixiert werden, für welche Pflegeleistungen es fließt. Zudem sollten, um negative Arbeitsmarkteffekte abzufedern, etwa auch Kapitalerträge als Geldquelle dienen. Das sei international durchaus üblich.