London entzieht Taxi-Konkurrenten Uber Lizenz
Der umstrittene US-Fahrdienst will gegen die Entscheidung berufen, die Aktien brechen ein.
Der US-Fahrdienstvermittler Uber hat seine Lizenz für London zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren verloren. Nach mehreren Verstößen, die die Sicherheit der Passagiere gefährdet hätten, werde die Lizenz nicht verlängert, hat die Nahverkehrsbehörde TfL (Transport for London) am Montag entschieden. Offiziell sollte sie um Mitternacht auslaufen, Uber darf aber bis zur Entscheidung über eine Berufung vorerst weiterarbeiten. Der Fahrdienstvermittler hat bereits angekündigt, gegen die Entscheidung vorgehen zu wollen.
„Sicherheit hat oberste Priorität“, erklärte die Londoner Behörde. Es sei nicht hinzunehmen, dass Uber mit möglicherweise nicht lizenzierten und nicht versicherten Fahrern zusammenarbeite.
Die britische Hauptstadt ist der größte europäische Markt für den Fahrdienstvermittler – und ein prestigeträchtiger Standort mit starker Konkurrenz. Nach Angaben des Unternehmens nutzen etwa 3,5 Millionen Menschen in London die App, etwa 40.000 Personen sind als Fahrer registriert.
Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan unterstützte die Entscheidung. Er wisse, dass viele Uber-Nutzer mit dieser Entscheidung unzufrieden seien. „Aber ihre Sicherheit ist das wichtigste Anliegen“, sagte er. Zu häufig hätten Fahrer zuletzt ihre Profile gefälscht, Passagiere seien unwissentlich zu suspendierten Fahrern ins Auto gestiegen.
Für das kalifornische Unternehmen, das seit Mai in New York an der Börse notiert, sind das schlechte Nachrichten. Der Aktienkurs ging um sechs Prozent auf unter 28 Dollar zurück. Gemessen am Ausgabekurs von 45 Dollar hat das Papier fast 40 Prozent an Wert verloren.
Uber kämpft in Europa an mehreren Fronten mit Rechtsstreitigkeiten und Verboten. In Österreich hat der Nationalrat die Zusammenlegung von Taxi- und Mietwagengewerbe ab September 2020 beschlossen. Mit der Gesetzesänderung gelten einheitliche Tarife für alle Formen von Personenbeförderung im Pkw sowie für alle ein verpflichtender Taxischein. Bisher können Mietwagenfirmen – mit denen Uber hier kooperiert – Preise frei vereinbaren. Probleme wie in London könne es nicht geben, weil Uber ausschließlich mit lizenzierten Unternehmen zusammenarbeite, lässt man dort wissen.
Aktie befindet sich seit Börsenstart im Sinkflug