Vorkaufsrecht auf Haaland? Salzburg reagiert genervt
Auch vor dem entscheidenden Spiel in der Gruppenphase der Champions League in Genk dominiert Erling Haaland die Schlagzeilen. Die Bullen sind verständlicherweise wenig erfreut.
Das Toptalent von Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg, Erling Haaland, muss schon einen starken Charakter besitzen, um sich noch auf das Wesentliche, seine Arbeit als Profi, konzentrieren zu können. Denn es vergeht kaum ein Tag, an dem der 19-jährige Norweger nicht mit einem Millionentransfer zu einem europäischen Topclub in Verbindung gebracht wird. Auch vor dem vorletzten Gruppenspiel der Bullen in der Gruppenphase der Champions League am Mittwoch in Genk brodelte es in der Gerüchteküche beim Thema Haaland wieder einmal gewaltig.
Am Montag gab es die nächsten ganz wilden Spekulationen und neuen Gerüchte um das Supertalent des Meisters. Der englische „Daily Mirror“will wissen und berichtet in seiner Ausgabe, dass sich der deutsche Bundesligist RB Leipzig seit Längerem ein Vorkaufsrecht am Norweger gesichert haben soll. Dazu sollen die Deutschen den Wunderstürmer zu einem fixen Preis erhalten. Für 30 Millionen Euro dürfte Haaland zum Red-BullClub nach Leipzig wechseln. Erst vor wenigen Tagen zeigten die Sachsen auch offiziell Interesse am Torjäger. Vor allem dann, wenn Leipzigs deutscher Nationalspieler Timo Werner nach Ende der Saison den Club verlassen sollte.
Die „Salzburger Nachrichten“fragten bei Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund nach, ob Leipzig tatsächlich ein Vorkaufsrecht habe, Haaland im Sommer 2020 zu verpflichten. Da seit Wochen ein Gerücht das nächste jagt und Haaland kaum mehr zur Ruhe kommt, war es nur allzu verständlich, dass man bei den Bullen schon etwas genervt reagiert. „Ich kann über die vielen Gerüchte nur noch schmunzeln. Fast jeden Tag gibt es etwas über seine Zukunft zu berichten. Würde ich jedes Gerücht kommentieren, dann könnte ich nichts anderes mehr arbeiten. Zu dem aktuellen will ich mich überhaupt nicht äußern“, betonte Freund. „Für uns ist wichtig, dass Erling noch so oft wie möglich für Red Bull Salzburg spielt.“
Nach SN-Informationen steht ein Wechsel von Haaland in der kommenden Wintertransferzeit auch nicht zur Diskussion. Vielleicht nur dann, wenn ein Club aus einer der europäischen Topligen für das größte Sturm-Juwel Europas ein unmoralisches Angebot unterbreitet. Denn die SN haben erfahren, dass in Haalands Vertrag eine Ausstiegsklausel enthalten sein soll. Nach Ende der laufenden Saison soll Haaland für die festgeschriebene Summe von 30 Millionen Euro wechseln können. Dann hätte Haaland die freie Clubauswahl. „Zu Vertragsdetails äußern wir uns nicht“, sagte Freund. Neben Leipzig haben auch noch Arsenal London, wo sich die Familie Haaland auch schon vor Ort ein Bild über den Club gemacht hat, und vor allem Manchester United großes Interesse an einer Verpflichtung des Torjägers.
Bei all dem Rummel, den Gerüchten und den europaweiten Schlagzeilen um seine Person kann Red Bull Salzburg nur hoffen, dass Haaland weiter fokussiert für die Bullen stürmt. Denn schon am Mittwoch werden die Salzburger einen hoch konzentrierten Angreifer benötigen. In Genk müssen die Salzburger im letzten Auswärtsspiel der Champions-League-Gruppenphase gewinnen, will die Truppe von Trainer Jesse Marsch die Chance auf den Achtelfinaleinzug wahren. Zwar hat Marsch viele Alternativen im Angriff, aber mit Haaland, der nach einer Knieverletzung bereit für das große Finale gegen Genk und Liverpool ist, erhöht sich die Offensivkraft der Bullen noch einmal gewaltig. Bester Beweis dafür: Haaland steht aktuell mit sieben Treffern an der Spitze der Torjägerliste der Champions League. Noch vor Bayern-Star Robert Lewandowski, der es bisher auf sechs Treffer brachte.