„Mühlespiel“mit Asylbewerbern
Ich erinnere mich zurück: Von Asylbewerbern wurde verlangt, die deutsche Sprache zu lernen und sich in unsere Gesellschaft zu integrieren. Eigentlich sollten sie sich auch selbst erhalten können und dem Staat nicht auf der Tasche liegen (das war aber nicht möglich, da sie nicht arbeiten durften).
Viele haben ihr Bestes gegeben und getan, was sie konnten. Manche haben dafür humanitäres Bleiberecht bekommen. So auch ein Asylbewerber aus dem Bezirk Braunau, der in einer ihm völlig fremden Sprache den Schulabschluss geschafft hat, gut Deutsch spricht, erfolgreich in einer Berufsausbildung ist, sich selbst finanziell erhalten kann und sich auch darüber hinaus im Ort engagiert. Nach wenigen Wochen wurde ihm nun dieses Bleiberecht wieder entzogen. Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl hatte dagegen Einspruch erhoben und der Verwaltungsgerichtshof gab dem statt.
Bei der Begründung friert einem das Gehirn ein! Der 20Jährige habe sich zu früh gut integriert und die Sprache gelernt, zu einem Zeitpunkt, als noch nicht sicher gewesen sei, dass er in Österreich bleiben dürfe. Verstehe, wer kann! Mir fällt dazu nur der Vergleich mit dem Mühlespiel ein: Wenn es einem gelingt, eine Zwickmühle zu bauen, hat der Spielpartner keine Chance mehr, egal, was er sich einfallen lässt. Der Asylbewerber kann offenbar alles Positive tun, er wird immer der Verlierer sein. Alois Stockhammer