Der Sport wird neu aufgestellt
Auslöser ist ein Bericht der Internen Revision. Die Rede ist von Fehlplanungen im Sportsystem.
SALZBURG. Geht es nach Sportlandesrat Stefan Schnöll, dann soll der Salzburger Sport 2020 auf völlig neue Beine gestellt werden. Das geplante Vorgehen von Schnöll hat einen brisanten Hintergrund. Seit wenigen Tagen liegt ein Bericht der Internen Revision des Landes auf dem Tisch und dieser zeichnet auf 78 Seiten ein verheerendes Bild des Sportsystems im Land: Es geht vor allem um liegen gebliebene Förderungen und fragwürdige Förderprozesse. Im Zentrum der Kritik steht die Landessportorganisation (LSO) rund um deren Chef Walter Pfaller. Dieser ist sich keiner Schuld bewusst: „Wir haben immer korrekt abgerechnet. Doppelförderungen oder Ähnliches schließe ich aus.“
Dass die LSO so viele Fördergelder verteilt – für 2019 waren 1,35 Mill. Euro vorgesehen – stößt dem Sportlandesrat sauer auf: „Warum soll ein Fördernehmer auch Fördergeber sein?“Vorsorglich
wurde das LSO-Budget für 2020 um 250.000 Euro gekürzt.
In Zukunft soll das Leitbild der LSO neu definiert werden. „Muss die LSO fördern oder eher nur beraten?“, fragt Schnöll. Auch die Verantwortlichkeiten werden neu geregelt. „Für Veranstaltungen könnte künftig das Landessportbüro
verantwortlich zeichnen, alle Verbände könnten beispielsweise ihr Geld von der LSO bekommen“, sagt Schnöll. „Das wäre auch sinnvoll so“, bestätigt LSO-Chef Pfaller. Im Jänner 2020 wird der Landessportrat neu gewählt. Gerade recht für neue Strukturen.