UNO nimmt Anlauf zum Klimaschutz
Der Druck, zu handeln, hat sich erhöht. Doch Experten bremsen die Hoffnungen.
Die EU rief vergangene Woche den Klimanotstand aus, Millionen Menschen demonstrierten am Freitag beim vierten globalen Aktionstag von Fridays for Future: Die 25. UNO-Klimakonferenz, die in Madrid startet, steht mächtig unter Druck, ambitioniertere Klimaschutzziele zu verhandeln. Doch der Leiter der österreichischen Beamtendelegation, Helmut Hojesky, dämpft diese Hoffnungen.
Das Treffen mit 25.000 Teilnehmern ist laut dem Experten nur ein Zwischenschritt. Er rechne nicht mit ehrgeizigeren Zielen zum Schutz des Klimas. Es werde bei der Konferenz, die bis zum 13. Dezember dauert, vor allem um technische Fragen gehen. In Madrid nehmen die Staaten sozusagen Anlauf: Beim
Treffen 2020 in Glasgow muss dann der entscheidende Sprung gelingen, um das Schlimmste zu verhindern.
Bei der Klimakonferenz wird die Welt vor allem auch auf die Europäische Union blicken. Europa gilt als Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Die neue EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wird am Montag eine Rede beim Klimagipfel halten. Zu ihren Versprechen zählt es, den Weg für eine klimaneutrale EU 2050 zu ebnen. Das aber bedeutet, dass die EU ihre CO2-Einsparziele von derzeit minus 40 Prozent bis 2030 weiter verschärfen muss. Österreich zählt europaweit zu den Schlusslichtern.
Ein Überblick, was auf der COP 25 diskutiert und womöglich beschlossen wird, ist auf Seite 8 zu lesen.