Müde Salzburger retten noch ein 1:1
Den Alltag in der Liga meistert Liverpool aktuell viel besser als Salzburg. Bei der Admira quälte sich der Meister zu einem enttäuschenden 1:1.
Fußballmeister Red Bull Salzburg konnte bei der Admira nicht überzeugen. Liverpool hingegen eilt mit großen Schritten dem Titel entgegen.
Es ist schon klar, dass der Trainer von Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg, Jesse Marsch, immer wieder betont, dass die Bullen nicht schon jetzt an das Jahrhundertspiel in einer Woche gegen Liverpool denken. Und dennoch stellt die Partie gegen den Titelverteidiger in der Champions League am 10. Dezember in der Bullen-Arena alles andere in den Schatten. Auch den Ligaalltag, den die Salzburger am Sonntag beim 1:1 gegen den Tabellenletzten Admira mit Hängen und Würgen erledigten. Denn die Bullen agierten gegen die biederen Niederösterreicher so, als würden sie nur an das Highlight gegen Liverpool denken. Ganz bitter: Die Salzburger gaben zum zweiten Mal in Serie nach dem 2:2 gegen St. Pölten zwei Punkte gegen einen Tabellennachzügler ab.
Während die Salzburger noch viel Arbeit werden erledigen müssen, um den Titel in der Bundesliga zu verteidigen, scheint es so, als ob Liverpool in der englischen Premier League nicht mehr zu stoppen sein wird. Die Reds festigten mit einem 2:1 gegen Brighton die Tabellenführung.
Als überlegener Tabellenführer wird Liverpool nach Salzburg kommen. Und im letzten Gruppenspiel der Champions League wird Marsch dann auch seinen Torjäger Erling Haaland mit Sicherheit von Beginn an einsetzen. Gegen die Admira kam der Norweger erst nach der Pause, sollte eigentlich wegen seiner Knieprobleme geschont werden. Beim Meister, der in der Südstadt wenig lebendig wirkte und viel Glanz der vergangenen Wochen vermissen ließ, denkt man eben doch schon jetzt an den großen Showdown gegen die Startruppe aus Liverpool. Aber es wurde nichts daraus, Haaland über neunzig Minuten pausieren zu lassen. Denn Salzburgs Offensivspiel war vor der Pause nicht vorhanden. Vielleicht lag es auch daran, dass Hee-Chan
Hwang eine Chance vergab, die man eigentlich nicht vergeben kann. Der Bullen-Angreifer hatte Admira-Torhüter Leitner schon überspielt, lief allein auf das Tor und schoss aus kurzer Distanz dem auf der Torlinie stehenden Bauer den Ball auf den Kopf (3.). Überraschend ging die Admira dann nach einem Kopfball von Bakis in Führung. Ob der Ball auch tatsächlich hinter der Torlinie gewesen ist, konnte mangels Torlinientechnik niemand hundertprozentig beweisen. Für Salzburg-Torhüter Cican Stankovic war es jedenfalls kein Treffer. Die Bullen konnten nach dem 0:1 nicht zusetzen, wirkten behäbig ohne Ideen. Nur bei einem Junuzovic-Freistoß hatte die Admira Glück. Dann kam Haaland, aber am Spiel der Salzburger änderte sich wenig. Hwang gelang zwar noch der Ausgleich und Patson Daka vergab den Matchball, aber Salzburg spielte an diesem Tag nicht wie Salzburg – kaum ein Aufbäumen, wenig Druck.