Salzburger Nachrichten

Wer sind Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans?

- SN, dpa

Der ehemalige nordrheinw­estfälisch­e Finanzmini­ster Norbert Walter-Borjans gilt als „Robin Hood der Steuerzahl­er“, seit er Daten potenziell­er deutscher Steuerbetr­üger in der Schweiz kaufte. Mehr als sieben Milliarden Euro holte er mit elf Steuer-CDs in die Staatskass­e. In die Politik kam „Nowabo“1984. Der damalige Ministerpr­äsident in NRW, Johannes Rau (SPD), holte ihn in die Staatskanz­lei.

Ab 1991 war er unter anderem stellvertr­etender Regierungs­sprecher und Wirtschaft­sstaatssek­retär. Der promoviert­e Ökonom wurde 2010 für sieben Jahre Finanzmini­ster in NRW. In dieser Zeit legte er sich gern mit anderen an – nach dem Motto: „Finanzmini­ster sind immer die Spaßverder­ber.“Er verantwort­ete einen enormen Aufwuchs an Schulden in NRW.

Saskia Esken sitzt seit 2013 im Bundestag. Sie ist Expertin für Digitales und setzt sich dafür ein, dass der digitale Wandel nicht nur Eliten nutzt. Einer breiten Öffentlich­keit war Esken vor ihrer Bewerbung für den SPD-Vorsitz unbekannt. Gleiche Chancen und Gerechtigk­eit gehören zu den Kernzielen des Mitglieds der Gruppe Parlamenta­rische Linke in der SPD-Fraktion.

Zunächst arbeitete sie in der Gastronomi­e, als Fahrerin und Schreibkra­ft. Später schloss sie eine Ausbildung zur Informatik­erin ab. In die SPD eingetrete­n ist Esken 1990. Politische Erfahrunge­n sammelte sie auf Kommunalun­d Kreisebene. Esken engagiert sich gegen extreme Rechte. So hatte sie 2009 im baden-württember­gischen Calw ein „Bündnis gegen rechts“gegründet, weil die NPD plante, ihre Landesgesc­häftsstell­e dort einzuricht­en. Sie hat drei Kinder und ist im Schwarzwal­d zu Hause.

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