Hallstatt entging Katastrophe
Ein Großbrand zerstörte fünf Gebäude im Zentrum des Weltkulturerbeorts. Ein Feuerwehrmann stürzte beim Löschangriff ab und verletzte sich schwer. Die Brandursache ist noch unklar.
Der weltberühmte Ort im Salzkammergut entging am Wochenende einer noch größeren Brandkatastrophe. „Gott sei Dank haben wir keinen Wind gehabt, sonst wäre es auch für die dahinterliegenden Häuser zum Wald hinauf gefährlich geworden“, sagte der Hallstätter Bürgermeister Alexander Scheutz (SPÖ) am Sonntag im SN-Gespräch. Der Brandort liegt im Ortszentrum, nur rund 100 Meter vom Marktplatz entfernt. Die Feuerwehr konnte das Übergreifen der Flammen auf einen benachbarten Gasthof verhindern.
Bei dem Feuer, das um etwa 3.30 Uhr in der Nacht auf Samstag in einer der Hütten direkt am See ausgebrochen war, wurden nach Angaben der Polizei insgesamt fünf Gebäude zerstört oder stark beschädigt. Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist noch unbekannt, von mehreren Hunderttausend Euro ist aber sicher auszugehen.
Über die Brandursache konnte die Polizei am Sonntag noch keine Angaben machen. Die Ermittlungen laufen und könnten noch längere Zeit in Anspruch nehmen, hieß es. Die freiwillige Feuerwehr des Weltkulturerbeorts betonte auf ihrer Homepage, die Alarmierung sei zu einem Wohnungsbrand erfolgt. Als die Einsatzkräfte eintrafen, stand neben einer Boots- und einer Holzhütte auch bereits ein Wohnhaus in Flammen. Es wurde Alarmstufe drei ausgelöst, daher rückten auch die Wehren aus Bad Ischl, Bad Goisern, Gosau und St. Agatha nach Hallstatt aus. „Mit der Drehleiter der Feuerwehr Bad Goisern konnte die Brandbekämpfung von oben erfolgen, das war ganz wichtig“, sagte Bürgermeister Scheutz. Bei der Anfahrt sei das Drehleiterfahrzeug in der engen Ortsdurchfahrt sogar bei einem Haus leicht touchiert, aber das musste in Kauf genommen werden. Auch die Betriebsfeuerwehr der Papierfabrik Steyrermühl kam, um Atemschutzflaschen an Ort und Stelle nachfüllen zu können. Beim Löschangriff verletzte sich einer der Feuerwehrleute aus einem Atemschutztrupp schwer, als er mitsamt der schweren Ausrüstung einige Meter an der Rückseite eines
Hauses abstürzte. Er wurde am Sonntag noch im Spital Bad Ischl behandelt.
Bürgermeister Scheutz appelliert, Hallstatt in den nächsten Tagen nicht zu besuchen. Die Touristenströme sollen zu anderen Orten der Region, etwa Bad Ischl, umgeleitet werden. Außerdem hofft er, dass der Brand die Chance eröffne, die marode Landesstraße im Ort zu sanieren.