Von Hütten und Baracken
Österreich ist Europameister im Flächenverbrauch. Täglich fallen hierzulande
Böden in der Größe von mehreren Fußballfeldern dem sogenannten Flächenfraß zum Opfer.
Das Einkaufszentrum in Schüttdorf bei Zell am See, zwischen Pinzgaubahn und dem Flugplatz, zeigt sehr eindrucksvoll, wie großzügig hier – und natürlich auch anderswo – wertvoller Bauplatz regelrecht verschwendet wird.
Zuhauf stehen billigst errichtete, eingeschoßige Verkaufsbaracken und hüttenähnliche Gebilde zwischen öden Asphaltflächen, sprich Parkplätzen, als lebten wir noch in der Steinzeit jeglicher Bauordnung.
Es gäbe aber einfache Maßnahmen, um solchen Wildwuchs einzudämmen:
Was wäre, wenn die zuständige Behörde vor der Errichtung solcher Einkaufshallen zumindest ein Obergeschoß für Wohn- oder Bürozwecke verpflichtend vorschriebe? Es gäbe sicher genug Nachfrage dafür und unsere wertvollen noch verbliebenen Bauflächen würden bestens ausgenützt.
Was wäre, wenn die dazugehörigen Parkplätze statt als Asphalt- und Betonwüsten mit Pflastersteinen ausgeführt würden, sodass Regenwasser in den Fugen versickern könnte und so die vermehrte Überflutungsgefahr bei Starkregen verringert werden würde?
Was wäre, wenn auf den einfallslosen Schotterstreifen, welche die Parkflächen begrenzen, lebende Zäune, Bäume und Hecken gepflanzt würden? Mehr Grün würde dem Klima, der Natur und dem Auge des Kunden sicher guttun.
Solche und ähnliche Maßnahmen wären nicht nur für Einkaufszentren in unserem trotzdem immer noch schönen Pinzgau höchst an der Zeit. Die Landesund Bundespolitik sollte hier rasch reagieren, um ähnlichen Unsinn in Zukunft landesweit zu verhindern, da den Gemeinden in dieser Angelegenheit weitgehend die Hände gebunden sind.
Übrigens, Hütten gehören in die Berge oder auf den Christkindlmarkt und ebenerdige Baracken wurden anno dazumal für billige Arbeiterunterkünfte und Lager zusammengezimmert und sind heute wohl nicht mehr zeitgemäß. Georg Rainer 5660 Taxenbach