Die Altstadt wird zum virtuellen Abenteuer
Für 2020 greift der Verband auf eine Million Euro aus seinen Rücklagen zurück. Das Geld fließt auch in digitale Projekte wie eine App für Jugendliche.
SALZBURG-STADT. Knapp 3,5 Millionen Euro – so hoch ist das Budget des Altstadtverbands für 2020. „Eine Vorgabe bei meinem Jobantritt im Oktober des Vorjahrs war, dass wir Rücklagen auflösen. Das können wir jetzt machen – auch weil wir unser Team so umstrukturiert haben, dass wir dieses Geld auch in Projekte umsetzen können“, sagt die Geschäftsführerin des Altstadtverbands, Sandra Woglar-Meyer. 2020 fließt rund eine Million Euro aus diesen Rücklagen ins Budget.
Das zusätzliche Geld wird auch in digitale Projekte gesteckt. So sollen die Altstadtgutscheine eine digitale Form bekommen. Derzeit müssen sie aufwendig von der Notenbank gedruckt werden und verschlingen ein Budget von 100.000 Euro. Ob der Gutschein künftig als Plastikkarte mit Magnetstreifen, als umweltfreundlichere Bambusvariante mit QRCode oder als Handy-App kommt, ist noch offen. „In den Unternehmen gibt es unzählige Kassensysteme und Digitalisierungsgrade. Hier eine gemeinsame Lösung zu finden wird noch eine Herausforderung.“50.000 Euro sind für das Projekt veranschlagt. Und: Über die Altstadtakademie werden Unternehmer internetfit gemacht – von Suchmaschinenoptimierung bis zu den Möglichkeiten, die Instagram und Co. bieten. Im April auf den Markt kommen soll eine Smartphone-App (80.000 Euro), mit der der Altstadtbesuch für Kinder und Jugendliche zum Augmented-Reality-Abenteuer wird. WoglarMeyer: „Für diese Zielgruppe haben wir bisher nichts geboten.
Das wollen wir jetzt ändern.“An Orten, die man ansonsten vielleicht nicht so häufig ansteuert, sollen sich dann die AugmentedReality-Geschichten abspielen. „Vielleicht kann die Altstadt ja einmal zum größten Escape Room der Welt werden“, meint die Geschäftsführerin des Altstadtverbands.
Erstmals soll die Besucherfrequenz gezählt werden (30.000 Euro). „Für Unternehmer sind diese Zahlen eine Entscheidungsgrundlage dafür, ob sie in die Altstadt ein Geschäft eröffnen oder nicht. Und wir haben einige Leerstände – nicht in den ebenerdigen Lagen, aber darüber.“Gemeinsam mit der stadteigenen Tourismusgesellschaft TSG und einem Technologiepartner soll ein auf der Auswertung von Handydaten basierendes Besucherleitsystem entwickelt werden. Der Altstadtverband beteiligt sich mit 45.000 Euro an dem Projekt.
Bei der Präsentation des Budgets im Ausschuss des Altstadtverbands wurde auch Kritik laut. Weniger an der inhaltlich-strategischen Ausrichtung als an der Form der Darstellung. Es sei nicht nachvollziehbar, wie viel einzelne Veranstaltungen kosteten, weil die Bewerbung dazu in einem Sammelposten für Marketing miteingerechnet sei. „Ich habe mich an das vorhandene Schema gehalten, kann das Budget aber jederzeit einzeln aufschlüsseln. Dann wird es halt 100