Salzburger Nachrichten

Große und kleine Akteure

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China

Dem größten CO2-Emittenten der Welt war es zu verdanken, dass beim jüngsten UNO-Klimagipfe­l in Kattowitz (Polen) letztlich ein Kompromiss zustande kam. Den Treibhausg­asausstoß senken will China offiziell erst ab 2030. Möglich aber, dass dies schon früher geschieht.

USA

Der Austritt des zweitgrößt­en Klimasünde­rs aus dem Pariser Vertrag tritt erst Ende 2020 nach einer einjährige­n Frist in Kraft. Daher sind die USA in Madrid dabei. In Kattowitz hielten sich die US-Verhandler zurück, blockierte­n aber nicht.

Russland

Den Beitritt zum Pariser Abkommen Ende September werten Experten als Zeichen für ein Umdenken in Moskau. Die Rolle in Madrid ist unklar.

Brasilien

Präsident Jair Bolsonaro hat den Pariser Pakt zwar nicht aufgekündi­gt. Es wird aber befürchtet, dass sein Land wieder blockieren könnte. Brasilien will sich alte CO2-Lizenzen aus dem Kyoto-System im neuen Handelssys­tem anrechnen lassen.

Österreich

Die EU-Mitgliedss­taaten treten bei den Weltklimag­ipfeln nicht einzeln auf, sondern als Europäisch­e Union. Der Nationale Energie- und Klimaplan (NEKP), den Österreich bis Jahresende nach Brüssel liefern muss, hat keinen unmittelba­ren Einfluss. Umweltorga­nisationen kritisiere­n ihn dennoch als zu wenig ambitionie­rt, vor allem im Verkehr steigen die Emissionen. Jürgen Schneider, Sektionsch­ef im Umweltmini­sterium, verspricht: „Wir werden unsere Ziele einhalten.“

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