Klarer Trend zur höchsten Kindergeldvariante
Bereits mehr als ein Viertel entscheidet sich für das einkommensabhängige Betreuungsgeld.
WIEN. Das einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld wird immer beliebter: Im vergangenen Jahr bezog bereits mehr als ein Viertel aller in Karenz befindlichen Eltern diese am höchsten dotierte, aber kurze Variante. Bezahlt ist sie mit 80 Prozent der Letztbezüge. Maximal gibt es zirka 2000 Euro netto monatlich (konkret: 66 Euro pro Tag). Diese Daten hat Familienministerin Ines Stilling erheben lassen. Sie liegen den SN nun vor.
Im Gegensatz zur Pauschalleistung Kinderbetreuungsgeld, bei der der Ausländeranteil unterdessen bei 38,5 Prozent liegt, wird die einkommensabhängige Variante zu fast 90 Prozent von Österreicherinnen und Österreichern in Anspruch genommen.
Bei der über das Kindergeldkonto abgewickelten Pauschalleistung ist eine vorhergehende Erwerbstätigkeit nicht notwendig. Hier kann ein Elternteil einen Fixbetrag von rund 12.370 Euro relativ flexibel auf eine Bezugsdauer von zwölf bis 28 Monaten verteilen. Wechseln sich beide Elternteile ab, steigt der Fixbetrag auf rund 15.450 Euro (inklusive Partnerschaftsbonus auf 16.450). Die gesamte Bezugsdauer kann bis zu 35 Monate betragen.
Das einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld dagegen startet grundsätzlich nach dem Wochengeldbezug
(acht Wochen nach der Entbindung) und endet mit dem ersten Geburtstag des Kindes. Geht auch der zweite Elternteil in Karenz, verlängert sich die Bezugsdauer um zwei Monate. Maximal gibt es so rund 24.000 Euro für die elterliche Kinderbetreuung.
Die aktuellen Daten aus dem Familienressort besagen nun: 2017 bezogen in Österreich 236.890 Personen Kinderbetreuungsgeld, 181.770 als pauschale und 55.120 (23,3 Prozent) als einkommensabhängige Leistung. 2018 sank die Zahl aller Bezieher auf 231.490, während der Anteil jener, die das einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld bekamen, auf 59.712 (oder 25,8 Prozent) stieg. Der Ausländeranteil betrug 2017 rund elf und 2018 rund zwölf Prozent. Bei der Pauschalleistung legte er von 37,6 Prozent (2017) auf 38,5 Prozent (2018) zu.
Zu den Ausgaben: Jene für das einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld stiegen von 452,2 Millionen (2017) auf 480,4 Millionen Euro (2018). Jene für die Pauschalleistungen sanken von 738,2 Millionen (2017) auf 700,5 Millionen Euro (2018).
Das einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld gibt es seit Anfang 2010. Im ersten Jahr wurde es von zirka zehn Prozent in Anspruch genommen. Seither steigt der Anteil kontinuierlich, obwohl die Obergrenze von 2000 Euro Monatsbezug nie erhöht wurde.