Noch geht die Arbeitslosigkeit zurück
Ende November waren knapp 366.000 Menschen ohne Job.
Dass sich das Wachstum der Wirtschaft allmählich abschwächt, zeigt sich noch nicht in den Arbeitslosenzahlen. Im November ging die Zahl der Arbeitslosen (inklusive jener, die vom AMS geschult werden) um 2,8 Prozent auf 365.926 Personen zurück. Tatsächlich ohne Arbeit waren 299.527 Menschen (–2,5 Prozent), bei den Schulungsteilnehmern wurde ein Rückgang um 4,2 Prozent auf 66.399 Personen verzeichnet. Von der rückläufigen Arbeitslosigkeit konnten Frauen, junge Menschen und Inländer überdurchschnittlich stark profitieren. Schwerer hatten es ältere Menschen: Von 1,078 Mill. Unselbstständigen über 50 Jahre waren im November mehr als 100.000 ohne Job, ein Plus von 1,1 Prozent.
Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition ging im November um 0,3 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent zurück. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten stieg um 1,2 Prozent auf 3,803 Mill. Offene Stellen gab es 71.000, ein Plus von fast fünf Prozent. Auf 6027 sofort verfügbare Lehrstellen kamen 6659 Lehrstellensuchende.
Wie lange der rückläufige Trend anhält, ist offen. Gegen den gesamtösterreichischen Trend ist die Arbeitslosigkeit in der Steiermark und in Oberösterreich im November bereits gestiegen. Die übrigen Bundesländer, allen voran Salzburg (–6,3 Prozent), Tirol (–5,2 Prozent) und Wien (–5,1 Prozent), verzeichnen weiterhin rückläufige Zahlen im Vergleich zum Vorjahr. Nach Branchen betrachtet gab es den massivsten Rückgang der Arbeitslosigkeit am Bau (–7,2 Prozent) und im Tourismus (–3,7 Prozent).
Trotz der Rückgänge warnte Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl am Montag vor einer Verschlechterung der Situation am Arbeitsmarkt. Sie fordert 500 zusätzliche Planstellen für das AMS und mehr Geld für Qualifizierungsmaßnahmen. Darüber hinaus sollten im gemeinnützigen Bereich in Ländern und Gemeinden Arbeitsplätze für 40.000 Leute geschaffen werden – die Kosten dafür wären mit rund 270 Mill. Euro „überschaubar“. Den Unternehmen wirft Anderl vor, den Fachkräftemangel nur zu beklagen, statt durch innerbetriebliche Weiterbildung und Lehrlingsausbildung etwas dagegen zu tun.